Gelsenkirchen. Wer hütet am Samstag in Leipzig das Tor des FC Schalke 04? Trainer Thomas Reis hat festgelegt, bis wann Ralf Fährmann fit sein muss.

Es gibt so viele Fragen rund um den FC Schalke 04. Die größte ist: Klassenerhalt, Relegation, Abstieg? Erst am Samstag gegen 17.20 Uhr, wenn das letzte Saisonspiel bei RB Leipzig (Anstoß 15.30 Uhr/Sky) beendet ist, gibt es darauf eine Antwort. Doch während der Woche geht es für die Fans vor allem um eine andere Frage: Wird Torwart Ralf Fährmann, der wegen einer Adduktorenverletzung die vergangenen fünf Spiele verpasst hatte, rechtzeitig fit? Auf eine starke Nummer eins wird es ankommen – in Leipzig sind viele Schüsse aufs Schalker Tor zu erwarten.

S04-Trainer Thomas Reis hat einen internen Fahrplan festgelegt. Sportvorstand Peter Knäbel umschrieb ihn so: „Mitte, Ende der Woche wird sich der Trainer entscheiden, so wie ich seinen Rhythmus kenne.“ Nach Informationen dieser Zeitung wartet Reis das Trainingsspiel am Donnerstag ab. Wie in den vergangenen Wochen auch bittet er zwei Tage vor dem Anpfiff zu einem Trainingsspiel Elf gegen Elf. Nur wenn Fährmann dann topfit ist, sämtliche Bewegungen schmerzfrei absolvieren und auch weite Abschläge spielen kann, kehrt er ins Tor zurück. Außerdem gilt die Regel: Auf der Bank sitzt der 35-Jährige auf keinen Fall. Entweder er spielt von Beginn an – oder sitzt auf der Tribüne. Am Freitag gibt es keine lange Einheit mehr. Nach einem kurzen Anschwitzen – Schalkes Abschlusstraining dauert selten länger als 60 Minuten – geht es mit einem Charterflieger Richtung Leipzig.

Schalke-Trainer Reis: "Eine besondere Situation"

Reis selbst wird sich am Donnerstag ausführlich zur Torwartfrage äußern. Bisher gab er sich zugeknöpft. „Es ist eine besondere Situation, das verstehe ich. Ich kann mir aber erst Gedanken machen, wenn ich weiß, wer spielfit ist“, sagte er lediglich. Reis beobachtet aktuell die Torhüter besonders, baut sie – wie immer – in alle Spielformen ein. Definitiv fit sind aktuell lediglich Alexander Schwolow und Michael Langer.

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Schwolow stand beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt zwischen den Pfosten, sah beim ersten Gegentreffer schlecht aus. Es war nicht der erste grobe Patzer Schwolows, vier weitere Gegentore in dieser Saison gehen auf sein Konto, bitter war vor allem sein Fehler zum 0:1 im Spiel bei Absteiger Hertha BSC (1:2). Auf der anderen Seite gibt es keinen Sieg, den Schwolow für Schalke nahezu im Alleingang gerettet hat.

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„Es gibt ja immer Situationen im Laufe einer Spielerkarriere, die schwieriger sind als andere“, sagte Sportvorstand Peter Knäbel über Schwolow, der nicht plant, ein Einzelgespräch mit dem 30-Jährigen zu führen. „Das Wichtigste sind seine Mitspieler und das Gefühl, das sie ihm geben – nicht der Sportvorstand. Das Trainerteam wäre noch vor mir dran, Gerald Asamoah ebenfalls. Erst wenn ich das Gefühl habe, dass es zu belastend oder ungerecht werden würde, sähe ich meine Rolle darin, einzuschreiten.“ Und das sei nicht der Fall.

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Auch die Unmutsäußerungen von Rodrigo Zalazar und Tom Krauß während des Frankfurt-Spiels bewertet Knäbel nicht zu hoch: „Dass mal irgendeiner nicht einverstanden damit ist, was ein Mitspieler macht, gehört doch dazu. Das ist Profisport, da kann man auch mal zeigen, was man in dem Moment fühlt. Ich fand das überhaupt nicht drüber.“ Reis formuliert das etwas anders: „Es ist wichtig, dass wir nicht untereinander Sündenböcke suchen. Jeder hat seine Verantwortung, jeder soll sich um seine Aufgaben kümmern.“

Schalke: Fährt Schwolow überhaupt mit nach Leipzig?

Klar ist aber: Nach unseren Informationen spielt Reis mit dem Gedanken, Schwolow gar nicht mit nach Leipzig zu nehmen, sollte Fährmann spielen können. Und selbst wenn Fährmann nicht kann, ist nicht sicher, dass erneut Schwolow eine Einsatzchance bekommt. Denn der 38 Jahre alte Langer, der in fünf Schalke-Jahren fünf Spiele bestritt und in dieser Saison parallel ein Traineeprogramm auf der Geschäftsstelle absolvierte, ist wieder gesund. In der Woche vor dem Frankfurt-Spiel hatte er noch mit dem Training aussetzen müssen. Im Team wird er geschätzt.

Fährmann, Schwolow, Langer? Peter Knäbel mischt sich nicht ein: „Das Trainerteam muss eine konsequente Entscheidung treffen.“