Gelsenkirchen. . 17 Spiele lang hat Marius Bülter kein Tor erzielt. Diese Serie beendete der Stürmer von Schalke 04 gegen Stuttgart mit einem Traumtor.
Am Abend nach dem 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart hatte Marius Bülter noch einiges zu tun. Als Mann des Abends war der 29 Jahre alte Stürmer von Schalke 04 in einem Talk-Format für Logen-Gäste der Arena eingeplant. An den wartenden Reportern konnte sich der 29-Jährige allerdings nicht vorbeischleichen – denn Bülter musste von seinem spektakulären Tor zum 2:0 erzählen.
Nach Flanke von Rodrigo Zalazar schoss Bülter den Ball hinter dem Standbein mit der Hacke ins Tor – technisch ist das höchst anspruchsvoll. „Das ist eine Sache von Millisekunden, da passiert alles instinktiv“, erklärt Bülter die Szene. „Ich musste die Hacke nehmen, denn anders wäre es nicht möglich gewesen, den Ball noch aufs Tor zu bringen.“
Schalke-Stürmer Marius Bülter war zuletzt 17 Spiele torlos
Nachdem der Angreifer zuletzt schwierige Wochen durchlebt hat, war der Treffer für ihn auch eine Genugtuung – sich selbst und auch den Kritikern hat Bülter gezeigt, dass er noch Toreschießen kann. Dementsprechend emotional fiel auch der Jubel des 29-Jährigen aus. Mit ganzer Kraft schrie er die positiven Emotionen nach dem Tor aus sich heraus. „Ein Tor tut immer gut, auch für das Selbstvertrauen. Daher ist die Freude bei mir natürlich groß“, sagt Bülter auf WAZ-Nachfrage.
17 Partien in Serie war er vor dem Stuttgart-Spiel zuletzt ohne eigenen Treffer geblieben. Nach gutem Saisonstart baute er merklich ab, weshalb er unter Trainer Thomas Reis zwischenzeitlich auch seinen Stammplatz verloren hat. Viel wollte er nach dem 2:1-Sieg gegen den VfB allerdings nicht zur vergangenen Tor-Krise sagen. „Das gehört manchmal dazu, damit muss man umgehen.“ Der gebürtige Ibbenbürener ist sicher, er könne sich selbst und seine Leistungen ganz gut einschätzen.
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Das gilt auch für die aktuelle Lage im Tabellenkeller. Anders als so manch anderer Schalker tritt Marius Bülter trotz des langersehnten Sieges nämlich auf die Euphoriebremse. „Natürlich können wir schon bald andere Mannschaften überholen, aber noch sind wir Letzter – und das wissen wir auch“, so Bülter. „Trotzdem war das ein ganz wichtiger Sieg und wir sind wieder in Schlagdistanz.“
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Mit einem weiteren Dreier am Samstag im Derby beim VfL Bochum (15.30 Uhr/Sky) könnten die Schalker den letzten Tabellenplatz erstmals seit Ende Oktober wieder verlassen. Denn der Revier-Nachbar liegt nur noch drei Zähler vor Schalke und hat ein schlechteres Torverhältnis. Klar ist aber: Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage blicken die Königsblauen dem Spiel mit viel Selbstvertrauen entgegen. „Bochum wird wichtig“, sagt Bülter, und stellt klar: „Noch haben wir nichts erreicht.“