Gelsenkirchen. Schalke steckt in einer Tor-Krise. Vor allem Stürmer Simon Terodde steht in der Kritik. Muss er gegen RB Leipzig auf die Bank? Ein Pro & Contra.

Es sah phasenweise sehr gut, wie der FC Schalke 04 am Samstag bei Eintracht Frankfurt spielte. Der Tabellenletzte machte beim Europa-League-Sieger über weite Strecken das Spiel, erarbeitete sich hochkarätige Torchancen, verlor aber trotzdem mit 0:3 (0:1). Das lag vor allem an der mangelhaften Chancenverwertung der Königsblauen. Es fallen zu wenig Tore auf S04-Seite.

Schalke-Stürmer Simon Terodde könnte die Bank drohen

Es kriselt im Schalke-Sturm. In den letzten acht Spielen hat S04 nur dreimal getroffen. Setzt Schalke-Trainer Thomas Reis im Heimspiel am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde, der wieder einmal mit der ersten Liga fremdelt und bisher nur drei Saisontore erzielt hat, auf die Bank und gibt Winter-Zugang Michael Frey eine Chance? Unsere Schalke-Experten sind geteilter Meinung.

Die Sturm-Hoffnungen auf Schalke: Michael Frey (l.) und Simon Terodde.
Die Sturm-Hoffnungen auf Schalke: Michael Frey (l.) und Simon Terodde. © ffs | firo dpa

Pro: Schalke-Trainer Thomas Reis sollte auf Michael Frey setzen (von Erik Asmussen)

Es kriselt gehörig im Schalker Sturm. Und nein, Simon Terodde die Hauptschuld dafür in die Schuhe zu schieben, wäre falsch. Dennoch ist der Aufstiegsheld mitverantwortlich für die königsblaue Harmlosigkeit. Der 34-Jährige ließ in dieser Saison schon den ein oder anderen Hochkaräter liegen. Auch beim 0:3 gegen Eintracht Frankfurt am Wochenende vergab er gute Chancen, wirkte sichtlich frustriert.

Erzielt aktuell zu wenig Tore: Schalke-Stürmer Simon Terodde.
Erzielt aktuell zu wenig Tore: Schalke-Stürmer Simon Terodde. © firo

Daher sollte Trainer Thomas Reis darüber nachdenken, Terodde eine Pause zu verordnen und im Heimspiel gegen RB Leipzig auf Michael Frey zu setzen. Der Neuzugang von Royal Antwerpen könnte erfrischend auf die Offensive wirken. Die Leipziger kennen ihn und seine Spielweise noch nicht, während Terodde deutlich leichter auszurechnen ist.

Frey ist erst wenige Tage im Klub und hat die desaströse Hinrunde der Schalker nicht im Hinterkopf. Vielmehr tankte er mit sieben Saisontoren für Antwerpen Selbstvertrauen - in nur 553 Spielminuten. Diese Quote zeigt, das Frey aus wenig viel machen kann. Und genau dieses Element benötigt Schalke gegen Leipzig - denn so viele Chancen wie noch in Frankfurt werden die Knappen am Dienstagabend wohl nicht bekommen.

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Contra: Simon Terodde hat weitere Einsätze verdient (von Robin Haack)

Die aktuelle Knipser-Krise bei Schalke 04 ist automatisch auch mit Simon Terodde verbunden. Auch 2022/23 kann er in der Bundesliga nicht an seine fantastische Zweitliga-Torquote anknüpfen. Erst dreimal traf der 34-Jährige in der laufenden Saison – viel zu selten. Sowohl die Schalker als auch der enorm ehrgeizige Stürmer hatten sich deutlich mehr versprochen.

Bei der 0:3-Niederlage der Schalke in Frankfurt fehlten Terodde gleich mehrfach nur Zentimeter zum Torerfolg. Einmal verpasste er eine Hereingabe um Haaresbreite, einmal köpfte er an den Pfosten. Diese Szenen zeigen aber: Auch im Jahr 2023 sorgt Simon Terodde in der Bundesliga für Gefahr. Er hat genug Qualität. Das Einzige, was ihm fehlt, ist ein Quäntchen Glück – und das kann sich der Routinier erarbeiten.

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Trainer Thomas Reis sollte ihm dazu auch im Spiel gegen RB Leipzig am Dienstag eine weitere Chance geben. Den 34-Jährigen schon jetzt auf die Bank zu setzen und durch Neuzugang Michael Frey zu ersetzen, wäre zu früh. Schon wegen seines enormen Einsatzes für die Mannschaft und seiner ordentlichen Vorbereitung verdient sich Terodde weitere Startelf-Einsätze.

Schalkes Michael Frey.
Schalkes Michael Frey.

Der sechs Jahre jüngere Frey ist kurzfristig nicht unbedingt ein Upgrade zu Terodde, denn obwohl der Schweizer auf Einsätze in der Bundesliga brennt, fehlt es ihm noch an der nötigen Abstimmung mit seinen neuen Kollegen. Von Frey sollte man knapp eine Woche nach seiner Unterschrift auf Schalke noch nicht zu viel erwarten.