Gelsenkirchen. Nach einer Horror-Vorbereitung spricht vor dem Spiel in Frankfurt nicht viel für die Königsblauen. Einzig der Trainer macht Mut.
Kein Testspiel-Sieg, keine namhaften Neuzugänge und viele Verletzte – die Winter-Vorbereitung lief bei Schalke 04 äußerst bescheiden. Dementsprechend wenig lässt bei den Gelsenkirchenern darauf hoffen, dass am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt die so dringend benötigte Wende im Abstiegskampf eingeleitet werden kann.
Schalke scheint schon abgeschlagen
Mit derzeit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang liegt Schalke schon etwas abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Eine Ausgangslage, von der sich Trainer Thomas Reis allerdings nicht beeindrucken lässt. „Wir gehen euphorisch in die Liga, denn wir haben nichts zu verlieren, nur vieles zu gewinnen“, sagt Reis.
Auch, weil er trotz der Krise Optimismus verbreitet, ist der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer der letzte verbliebene Hoffnungsträger bei S04. „Es macht mich stolz, wenn Leute sagen, dass ich ein Trainer bin, mit dem sie sich vieles vorstellen können“, sagt er. „Aber allein werde ich nicht viel ausrichten können.“ Mit seiner direkten, ja manchmal rauen Art kommt Reis auf Schalke gut an. Auch aus der Mannschaft gibt es viel Lob. „Das Spiel unter Thomas Reis macht Spaß“, sagt etwa Simon Terodde. Die Spielweise unter dem Ex-Bochumer mache der Mannschaft Mut, versichert der 34 Jahre alte Stürmer. In den Ligapartien unmittelbar vor der Winterpause und auch in den Testspielen war zumindest in Ansätzen zu sehen, wie Reis-Fußball aussehen kann.
Zentrale Bestandteile seiner Philosophie sind viele Zweikämpfe im Mittelfeld, Gegenpressing und schnelles Umschalten. „Reis-Fußball ist das aber noch nicht ganz“, erklärt der Trainer mit Blick auf die Testspiele. „Weil wir zu wenig Tore schießen.“
Schalke: Kommt Michael Frey aus Antwerpen?
Die ohnehin schon schwächste Offensive der Bundesliga (nur 13 Tore in 15 Spielen) trifft nun auch der Ausfall von Sebastian Polter (31, Kreuzbandverletzung) hart. Ein Ersatzmann fehlt noch, doch die Verhandlungen über eine Verpflichtung von Michael Frey (28) laufen. Schalke will den Angreifer vom belgischen Erstligisten Royal Antwerpen ausleihen. „Vielleicht können wir ihn ja irgendwann hier begrüßen“, sagt Reis über den Schweizer.
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In Frankfurt muss er zunächst allerdings mit dem vorhandenen Personal auskommen – also auch ohne den erhofften Zugang für den offensiven Flügel. Für das Umschaltspiel ist das eine Schlüsselposition. Nachdem der Transfer von Tim Skarke (26, Union Berlin) gescheitert ist, arbeitet das Team rund um Sportvorstand Peter Knäbel zwar an einem Plan B, doch der ist noch nicht in Sicht. „Natürlich hätte ich mir als Trainer gewünscht, dass mehr neue Spieler da sind“, gibt Reis zu. Beim Europa-League-Sieger Frankfurt ist Schalke klarer Außenseiter, doch auch das macht Reis nicht nervös. „Ich mag schwere Aufgaben“, sagt er und grinst.