Gelsenkirchen. Interview: Schalkes Sōichirō Kōzuki redet über sich, die WM-Aussichten Japans und Deutschlands und das Top-Spiel gegen Münster. Inklusive Tipps.

Ein spannender Mittwoch wird der 23. November 2022 für Sōichirō Kōzuki, den Japaner, der seit knapp drei Monaten in Diensten der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 steht. Zum einen starten seine Landsleute gegen Deutschland in die Weltmeisterschaft in Katar, zum anderen erwartet der 21-Jährige mit seinen königsblauen Teamkollegen den SC Preußen Münster, den Tabellenführer der Regionalliga West.

Sie sind in der japanischen Großstadt Uji geboren. Erzählen Sie mal ein paar Takte aus Ihrer Heimat? Vom Leben dort, vom Fußball dort.

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Sōichirō Kōzuki: Uji ist eine sehr normale japanische Stadt, die südlich von Kyōto liegt. Wenn ich etwas hervorheben kann, ist das sicherlich der Tempel Byōdō-in. Für Fußball ist Uji nicht unbedingt bekannt. Ich habe auch nicht dort angefangen zu spielen, sondern im japanischen Kindergarten in Shanghai. Drei Jahre haben wir wegen des Jobs meines Vaters dort gelebt.

Der Honda-Gründer hieß auch Sōichirō.

Tatsächlich hat mein Vater Sōichirō Honda sehr respektiert und wohl auch deshalb diesen Namen gewählt.

Zu Saisonbeginn hat es ja ein paar Tage gedauert, bis Sie Ihren Vertrag beim FC Schalke 04 unterschrieben haben. Seit dem sechsten Spieltag sind Sie nun dabei. Wie froh sind Sie, dass es geklappt hat?

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Ich freue mich, für solch einen großen Verein zu spielen. In den ersten Wochen musste ich etwas Geduld haben. Umso schöner ist es, dass es für die Mannschaft und mich insgesamt gut läuft. Bei Spielen wie gegen Aachen oder Kaan-Marienborn wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.

In elf Partien haben Sie sechsmal getroffen. Wie zufrieden sind Sie bisher mit Ihrer eigenen Bilanz und der der Mannschaft? Was trauen Sie sich und der Schalker U 23 in dieser Saison und für die Zukunft noch zu?

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Wir haben ein gutes Team mit vielen talentierten Spielern. Wichtig ist, dass sich alle auf ihre Aufgaben konzentrieren. Auch vor Spielen gegen Top-Teams wie Münster müssen wir an unsere Stärken glauben.

Es wird für Sie ein hochinteressanter Mittwoch. Um 14 Uhr bestreiten Japan und Deutschland ihr WM-Eröffnungsspiel, um 18 Uhr treffen Sie mit Ihrer Mannschaft im Regionalliga-Nachholspiel auf Tabellenführer SC Preußen Münster. Welche Begegnung erzeugt bei Ihnen mehr Spannung?

Ich freue mich auf beide Begegnungen sehr. Um mich perfekt auf unser Spiel gegen Preußen Münster vorzubereiten, werde ich die Highlights der WM-Partie aber erst danach schauen.

Was glauben Sie, was Maya Yoshida und Ihre Nationalmannschaft in Katar erreichen können, und was erwarten Sie von der Auswahl Deutschlands?

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Auch wenn es schwierig wird, hoffe ich, dass es Japan ins Viertelfinale schafft. Wir haben viele gute Spieler. Ich mag Karou Mitoma, der für Brighton in der Premier League spielt. Er ist sehr gut und könnte eine der Überraschungen der WM werden. Am Ende kommt es aber auf die Mannschaftsleistung an. Die deutsche Mannschaft ist individuell stärker und zählt für mich zu den Turnierfavoriten.

Wie lauten Ihre Tipps für die Partien zwischen Japan und Deutschland sowie Schalkes U 23 und Münster?

Ich hoffe, dass Japan das Spiel 1:0 gewinnt (lacht). Das wäre auch ein schönes Ergebnis für unsere Partie.