Weimar. Besuch der Gedenkstätte Buchenwald. Der FC Schalke 04 hat am Freitag bei der 1000-Buchen-Aktion die Patenschaft für eine Linde übernommen.
Der Blick in die Gesichter verrät schon viel. Christina Rühl-Hamers, die Finanzchefin des FC Schalke 04, und Bernd Schröder, der Vorstandsvorsitzende der Königsblauen, sind nach ihrem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald am Samstag beeindruckt. Sehr sogar. „Irgendwie fehlen einem die Worte“, sagt die 46-Jährige. „Aber ich find’s irgendwie total wichtig, dass man das auch wirklich erlebt und nicht nur darüber liest oder ins Museum geht.“
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Zwischen 1937 und 1945 war Buchenwald eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. 266.000 Menschen aus allen Ländern Europas waren dort inhaftiert, und die Zahl der Todesopfer wird auf 56.000 geschätzt. „Wenn man hier vor Ort ist, dann begreift man die Dimension und die Vielschichtigkeit“, sagt Christina Rühl-Hamers. „Ich finde es total wichtig, dass es diese Gedenkstätten und diese Erinnerungskultur gibt. Und dass es Menschen gibt, die einfach daran arbeiten, dass das nicht in Vergessenheit gerät und dass das hoffentlich auch nicht noch mal passiert.“
Schalke-Vorstandschef Bernd Schröder: „Das ist einfach so viel, was man nicht begreift“
Reichlich Eindrücke hat auch Bernd Schröder gesammelt, die er als selbst als vielfältig bezeichnet. Schalkes Vorstandsboss schildert seine Wahrnehmungen am Samstag nach seinem Besuch der Ausstellung zum Konzentrationslager Buchenwald, „die sehr gut ist, die sehr bedrückend ist, die sehr informativ ist“, wie der 56-Jährige sagt. Es sei zudem eine Ausstellung, die den Kopf auch platzen lasse, „weil das einfach so viel ist, was man nicht begreift“, sagt Bernd Schröder. „Trotzdem bringt es einem das Ganze ein bisschen nahe, und vor allem lässt es einen die Verantwortung spüren, dass so was nie noch mal passieren darf.“
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Tags zuvor war die Schalker Delegation in der Nähe der Gedenkstätte, um eine Patenschaft zu übernehmen, und zwar bei der 1000-Buchen-Aktion für eine Linde. Im Sommer hatten Unbekannte sieben Bäume abgesägt oder abgebrochen. Die Stadt Weimar, die Gedenkstätte Buchenwald und das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda waren entsetzt. Die Gedenkbäume werden seit 1999 entlang der Todesmarschrouten aus Buchenwald gepflanzt. Schon 2019 und 2020 hatte es Anschläge gegeben.
„Die Welle der Empörung über den Vandalismus gegen das Projekt der Erinnerung war zu Recht riesig, auch auf Schalke“, sagte Bernd Schröder unter anderem am Freitag. „Noch in derselben Nacht, in der wir von der Tat erfuhren, haben wir beschlossen, uns an dem Projekt zu beteiligen und die 76. Pflanzaktion gemeinsam mit dem Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda durchzuführen.“ (AHa
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