Gelsenkirchen. . Trotz einiger Patzer zum Saisonstart baut auch der neue Trainer Thomas Reis auf Torwart Alexander Schwolow. Was der 30-Jährige zur Kritik sagt.

Am Sonntag gingen die Wochen des Wiedersehens für Alexander Schwolow weiter. Sieben Tage nachdem der Torwart des FC Schalke 04 in Berlin auf seinen Stammverein Hertha BSC getroffen ist, stand nun das Duell mit dem SC Freiburg an – das Team, bei dem Schwolow zum Bundesligaprofi wurde. Und schon im Vorfeld der 0:2-Niederlage stand der Keeper besonders im Fokus.

Nach seinem spielentscheidenden Fehler bei der 1:2-Pleite in Berlin tobte bei den Gelsenkirchenern eine Torwart-Debatte. Viele Fans hatten gefordert, dass Ersatztorwart Ralf Fährmann Schwolow als Nummer eins auf Schalke ablöst. Der neue Trainer Thomas Reis entschied sich allerdings gegen einen Torwartwechsel und schenkte dem 30-jährigen Schwolow weiter das Vertrauen.

Schalke-Trainer Reis: Schwolow hat Berlin gut verarbeitet

„Als Trainer hat man gewisse Dinge im Kopf, schaut, wo man neue Impulse setzen kann“, sagte Reis mit Blick auf die Torwartposition. Seit Donnerstag konnte der 46 Jahre alte Ex-Bochumer die Torhüter beobachten und sich auch mit Torwart-Trainer Simon Henzler austauschen. Reis‘ Fazit: „Ich fand, dass Alex einen guten Eindruck gemacht hat, dass er stabil gewirkt hat, dass er Berlin gut verarbeitet hatte. Das und die Trainingseindrücke waren ausschlaggebend für mich zu entscheiden, dass er stabil genug ist, um ein guter Rückhalt für die Mannschaft zu sein.“

Schalkes Torwart Alexander Schwolow hält einen Kopfball des Freiburgers Matthias Ginter.
Schalkes Torwart Alexander Schwolow hält einen Kopfball des Freiburgers Matthias Ginter. © getty Images

Auf dem Rasen zahlte Schwolow dem Trainer das Vertrauen mit einer ordentlichen Leistung zurück. In einer schwachen Schalker Mannschaft gehörte er zu den besten S04-Profis, bleib ohne nennenswerten Fehler und zeigte sogar einige gute Paraden. „Heute war er gut“, lobte auch Sportvorstand Peter Knäbel, der weiter von Schwolows Qualitäten überzeugt ist: „Er muss einfach wieder in seinen Rhythmus kommen.“

Schalke: Alexander Schwolow hält Kritik für "legitim"

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Dieser Rhythmus und das Selbstvertrauen, das Schwolow etwa zu seiner starken Zeit beim SC Freiburg (2015 bis 2020) hatte, fehlt dem Torwart aktuell. Im Saisonverlauf leistete sich die Leihgabe von Hertha BSC immer wieder kapitale Schnitzer und verschuldete so Gegentreffer – Aktionen, die zwangsläufig für Unsicherheit sorgen. Zur Kritik, die Schwolow in den vergangenen Wochen abbekommen hat, sagte er: „Das gehört zum Profisport dazu und ist auch vollkommen legitim.“ Wichtig ist dem gebürtigen Wiesbadener aber: „Sie muss immer sachlich bleiben.“

Nun ist der Torwart motiviert, aus seinem Formtief herauszukommen. „Ich muss schauen, was ich besser machen kann. Dann geht es auch wieder nach vorn.“ Wichtig für Schwolow dürfte dabei auch die Gewissheit sein, dass ihm der neue Trainer Thomas Reis das Vertrauen schenkt.