Gelsenkirchen. . Bei der 0:2-Pleite gegen Freiburg war Schalke klar unterlegen. Trainer Reis sieht Ansatzpunkte, Vorstand Knäbel nimmt die Spieler in die Pflicht.
Als Christian Streich am Sonntagabend durch die Interview-Zone der Gelsenkirchener Arena schritt, unterbrach Peter Knäbel sein Gespräch mit den anwesenden Journalisten kurz. Herzlich umarmte der Sportvorstand des FC Schalke 04 das Trainer-Urgestein des SC Freiburg. So viel Zeit musste sein – denn Knäbels Respekt vor Streichs Arbeit ist groß.
Über die Freiburger, die auf Schalke locker mit 2:0 gewinnen konnten, sagte Knäbel dann voller Anerkennung: „Mit kontinuierlicher Arbeit kann man so etwas dahin zaubern wie der SC Freiburg.“ Von derart viel Konstanz wie beim SC, wo Streich inzwischen seit elf Jahren an der Seitenlinie steht, können die Schalker nur träumen. 14 verschiedene Cheftrainer hatte Schalke seit Streichs Amtsantritt in Freiburg.
Schalke-Trainer Reis: "Spieler sind nicht frei im Kopf"
Seit vergangener Woche verantwortet Thomas Reis die Schalker Mannschaft – und nur drei Tage nach seinem Amtsantritt musste er mit ansehen, wie seine Spieler gegen den Europapokal-Teilnehmer unterlegen waren. Erst als das Spiel in der Schlussphase bereits entschieden war, kam S04 vereinzelnd zu Torgelegenheiten. Die Schalker Verunsicherung war unübersehbar. „Im Vorwärtsgang spielen wir Bälle ins Aus, anstatt zum Mitspieler. Das war natürlich ein bisschen wenig“, fasste Reis die Schalker Offensivbemühungen treffend zusammen.
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Das 0:2 gegen die Breisgauer war bereits die siebte Schalke Pflichtspielniederlage in Serie. „Die Spieler sind nicht ganz frei im Kopf“, erklärte Reis, den zwei Dinge besonders störten: das schlechte Umschaltspiel seines Teams und die Entstehung der Gegentore. „Wir müssen einfach besser verteidigen“, kritisierte der Coach. Daran will der 49 Jahre alte Ex-Bochumer in seiner ersten kompletten Trainingswoche als Schalke-Trainer arbeiten.
Schalke-Vorstand Knäbel fordert: "Die Spieler müssen mehr an ihr Limit gehen"
Defensivleistung und Zweikampfverhalten waren auch Sportvorstand Knäbel ein Dorn im Auge. Er vermisse, Spieler, die Entscheidungen treffen, statt nur zurückzuweichen. „Wenn ich mich nur fallenlasse, bin ich der erste Fotograf und derjenige, der die beste Position hat, dem Torschützen zu gratulierten“, sagte er über die Abwehrleistung. „Das hat schon Frank Kramer nicht hinbekommen, da ist er ein stückweit dran verzweifelt.“
Von seinen Spielern verlangt der Sportvorstand vor dem kommenden Auswärtsspiel bei Werder Bremen am Samstag (18.30 Uhr/Sky) eine Leistungssteigerung. „Die Spieler müssen mehr an ihr Limit gehen“, so Knäbel.