Gelsenkirchen. . Mit seinem Fehlgriff leitete Alexander Schwolow die 1:2-Niederlage von Schalke 04 in Berlin ein. Noch gibt es aber keine Torwartdiskussion.

Das Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und Schalke 04 (2:1) war gerade abgepfiffen, da ging Alexander Schwolow mit gesenktem Kopf zur Bank der Königsblauen. Voller Frust warf der Torwart seine Handschuhe in die Ecke. Er wusste genau: Auch wegen seines Fehlers sind die Schalker am Sonntagabend als Verlierer vom Platz gegangen.

Nach solider erster Halbzeit griff der 30-Jährige bei einem Fernschuss von Lucas Tousart übel daneben (49.). Obwohl der Ball mittig auf sein Tor kam, ließ Schwolow ihn über seine Hände ins Tor rutschen – das 1:0 für die Berliner. Sportdirektor Rouven Schröder nannte diesen Gegentreffer „ein Tor, das so nicht fallen darf“. Denn klar ist: Schwolow hätte den Ball halten müssen.

Dass der Torwart ausgerechnet beim Gastspiel in Berlin eine unglückliche Figur machte, dürfte für Schwolow doppelt bitter sein – denn das Spiel bei Hertha BSC war für ihn ein Besonderes, schließlich ist er aktuell von den Berlinern nach Gelsenkirchen ausgeliehen. Auf ihn waren im Olympiastadion besonders viele Blicke gerichtet. Und schon der Empfang für den gebürtigen Wiesbadener war unangenehm, denn im Vorfeld des Spiels wurde er von den Hertha-Fans ausgepfiffen – obwohl er vertraglich noch bis 2025 an die Hertha gebunden ist. Nach wackligen Auftritten hatte der Ex-Freiburger im Vorjahr seinen Stammplatz in Berlin verloren. Die Hertha-Fans konnte er in seinen 55 Pflichtspielen in zwei Jahren nie begeistern.

Schalke-Sportdirektor Rouven Schröder schützt Schwolow

Hertha-Stürmer Alexander Schwolow tröstet Schalkes Torwart Alexander Schwolow.
Hertha-Stürmer Alexander Schwolow tröstet Schalkes Torwart Alexander Schwolow. © firo

Trotz des Ärgers über den vermeidbaren Gegentreffer zum 0:1 bemühten sich die Schalker darum, Schwolow nicht als Sündenbock hinzustellen. „Das ist im Torwartspiel extrem. Man kann 99 Prozent richtig gut machen, doch wenn man nur in einer Aktion auf dem falschen Posten ist, kippt das so ein Spiel“, analysierte Rouven Schröder. „Das war für uns absolut bitter in der Phase, aber Alex ist der traurigste von allen.“

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Nach schwachem Saisonstart mit einigen Unsicherheiten zählte Schwolow in den vergangenen Wochen mehrfach zu den besten Schalke-Profis in einer schwachen Mannschaft. Wohl auch deshalb wollen die Schalker noch nichts von einer Torwart-Diskussion wissen. „Ich will keine einzelnen Personen herausheben“, stellte Schröder klar. Interimstrainer Matthias Kreutzer äußerte sich ähnlich. „Individuelle Fehler hier, individuelle Fehler da – es ist nicht der einzelne Spieler. Wir sind alle in einem Boot, wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen“, sagte er.