Essen. Schalke 04 steht an diesem Samstag ein bedeutendes Auswärtsspiel in Stuttgart bevor. Denn es kann eine Richtung vorgeben. Ein Kommentar.
Die Saison ist noch lang, sogar sehr lang. Und doch lehrt die Fußball-Geschichte, dass es durchaus wichtig sein kann, zügig zu einer gewissen Stabilität zu finden, nicht schon früh in einen Strudel zu geraten. Beim FC Schalke 04 ist die Abstiegssaison 2020/21 noch in Erinnerung: Wenn eine Enttäuschung nach der anderen für Frust sorgt, wenn die Köpfe der Spieler unten bleiben, wenn die Fans erst unruhig und schließlich sauer werden, dann kannst du auch fünf Trainer innerhalb einer Saison beschäftigen – zu retten ist dann nichts mehr.
Das 1:6 von Schalke gegen Union Berlin ließ wenig Raum für Optimismus
Das 1:6 gegen Union Berlin am vergangenen Samstag kann ein Warnschuss gewesen sein. Die Höhe der Heimniederlage und die Tatsache, dass sich die Mannschaft am Schluss aufgab, ließ für Optimismus allerdings wenig Raum. Deshalb wäre es wichtig, an diesem Samstag in Stuttgart nicht leer auszugehen. Der VfB ist ein Gegner, der selbst irgendwie über die Runden kommen muss. Der auch nicht mehr zur Beletage des deutschen Fußballs zählt. In solchen Spielen muss Schalke punkten.
Auf Schalke sind noch zu viele Fragen offen
Momentan lässt sich noch nicht endgültig beurteilen, ob die Transferbewegungen in der soeben beendeten Periode Schalke weiterbringen. Nach wie vor schränkt die knappe Kasse das Handeln von Sportdirektor Rouven Schröder schwer ein. Besonders der Abgang von Schlüsselspieler Ko Itakura zu Borussia Mönchengladbach wirkt nach, er schmerzt noch immer. Zudem sind zu viele Fragen offen. Der neue Torwart Alexander Schwolow und der neue Abwehrchef Maya Yoshida haben sich bisher nicht als Verstärkungen erwiesen – wird ihnen das noch gelingen? Was ist mit Stürmer Sebastian Polter los? Werden die Last-Minute-Zugänge Sepp van den Berg und Kenan Karaman einschlagen? Und: Wie sieht eigentlich das Konzept von Trainer Frank Kramer aus? Mit Hinterherlaufen und langen Bällen nach vorn wird ein anstrengender und langer Abstiegskampf nicht durchzuhalten sein.