Gelsenkirchen. S04-Trainer Jakob Fimpel will die Kaan-Marienborn-Pleite abhaken – und dann mit voller Power zum Derby nach Oberhausen fahren.

Über das Regionalliga-Heimspiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn wird Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel noch etwas länger nachdenken. Seine Mannschaft kämpfte, erspielte sich eine Fülle an Torchancen – und verlor mit erheblicher Profi-Unterstützung trotzdem 1:2 (0:0). „Auf der einen Seite gab es totale Effektivität. Bei uns hat sie leider gefehlt“, bilanzierte der 33-jährige Coach.

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Neuling Kaan-Marienborn, der den fünften Sieg im sechsten Saisonspiel eintütete, traf gegen die Königsblauen zweimal nach Standardsituationen. „In beiden Fällen haben wir die Tore über zweite Bälle kassiert. Wenn du bei Standards zweimal nicht aufpasst, dann verlierst du so ein Spiel“, fasst S04-Routinier Tim Albutat zusammen.

Profi-Verteidiger Cissé erzielt den Anschlusstreffer

Nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Profi-Verteidiger Ibrahima Cissé (75.) drehten die Schalker noch einmal am Schwungrad, schnürten den Gegner ein und kamen zu zig Tormöglichkeiten. Albutat: „Das war unser Saisonspiel mit den meisten Chancen.“ Jakob Fimpel stellt im Gespräch mit dieser Redaktion fest: „Vorne hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt. In einer Szene wurde ein Ball auf der Linie geklärt, ein Schuss wurde in aussichtsreicher Situation geblockt. Dazu hat Kaan-Marienborns Torwart super gehalten. In den letzten 15 Minuten haben wir eine Art Powerplay aufgezogen und gegenüber dem Rödinghausen-Spiel einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Das Ergebnis ist das, was am Ende wehtut. Und es tut umso mehr weh für die Jungs.“

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Und was sagt Fimpel zur Leistung von Ibrahima Cissé, Mehmet Can Aydin, Kerim Calhanoglu und Leo Greiml? „Die Jungs haben sich alle voll reingehauen. Gerade Kerim und Memo haben auf den Außenbahnen richtig viel Betrieb gemacht“, fand Fimpel lobende Worte für die Schalker Jung-Profis. Leo Greiml hinterließ wie schon beim 0:0 in Köln den stärksten Eindruck aus dem Profi-Quartett, präsentierte sich erneut aggressiv in den direkten Duellen und dirigierte lautstark. Cissé war meistens auf Sicherheit bedacht, bevor im zweiten Durchgang seine Kopfballstärke beim Tor einbrachte. Calhanoglus Flanken landeten oft im Niemandsland. Aydins beste Szene resultierte aus dem ersten Durchgang, als er nach einem frechen Solo mit einem Flachschuss knapp vorbeizielte.

Vier Partien ist Schalke ohne Sieg - jetzt nach Oberhausen

Fimpel wartet mit seiner U23 jetzt seit vier Partien auf einen Sieg. „Klar sind Ergebnisse schön und wichtig für das Selbstvertrauen“, stellt der Schalker Coach fest, „aber man muss auch immer das sehen, was die Spieler gut machen. Wir haben uns gesteigert und einen Schritt nach vorne gemacht.“ Beim nächsten Auswärtsspiel in Oberhausen soll dann auch das Ergebnis zur Steigerung passen. Fimpel: „Jetzt heißt es: Erst einmal sacken lassen, abhaken – und dann mit voller Power und Freude Richtung Oberhausen fahren.“