Wolfsburg. Malick Thiaw war beim 0:0 in Wolfsburg einer der besten Spieler des FC Schalke 04. Geht er noch? Das sagt Sportchef Rouven Schröder.
Rouven Schröder ist kein Sportdirektor, der seine Emotionen gut zu verbergen weiß. Am Samstag, nach dem 0:0 des FC Schalke 04 im Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg, war Schröder sofort anzumerken, dass er weder wütend noch traurig ist - sondern zufrieden. "Ich fand uns sehr geschlossen", lobte Schröder.
Schalke-Sportchef Schröder lobt Schwolow
Zwei Spieler hob er heraus. Der erste: Torwart Alexander Schwolow. In den ersten beiden Spielen in Köln (1:3) und gegen Mönchengladbach (2:2) hatte Schwolow bei je einem Gegentor nicht gut ausgesehen, nun hielt er mit tollen Paraden die "Null" fest. "Alex hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Das freut uns natürlich und zeigt, wie stabil er ist", erklärte Schröder.
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Der zweite: Abwehr-Talent Malick Thiaw, der bei vielen Wolfsburger Flanken am höchsten stieg und den Ball aus dem Strafraum köpfte. Auch im Zweikampf überzeugte der 21-Jährige. "Resolut, unheimlich viele Flanken gepflückt - Malick hat ein gutes Spiel gemacht. So muss das sein", lobte Schröder. Und doch könnte Thiaw Schalke innerhalb der kommenden zwölf Tage noch verlassen - so lange die Transferperiode noch läuft. "Das Schöne ist, dass er bei uns einen Vertrag hat und wir es in der Hand haben. Wir haben einen gewissen Stolz, was die Ablösesumme betrifft", erklärte Schröder und ergänzte: "Im Moment ist kein Angebot da." Eine Aussage, die überrascht, da es in ganz Europa interessierte Klubs gibt - Klubs, die Thiaws "Best of" aus Wolfsburg garantiert genau beobachtet haben. Schröder präzisierte seine Aussage: "Es gibt Vorgespräche ohne Ende - was ich meine, sind Fakten auf meinem Tisch. In solchen Vorgesprächen wird natürlich abgeklopft, zum Beispiel sagen Interessenten: Wir können maximal bis Summe X gehen - und wir sagen dann: Das ist uns zu wenig."
Ob Thiaw wirklich geht, hängt auch davon ab, ob Schalke Amine Harit für eine angemessene Ablösesumme verkaufen kann oder wieder nur ein Leihgeschäft abgeschlossen wird. "Ich glaube, es gehört zum Management dazu, dass man viele Dinge in die linke und rechte Ecke denkt, auch geradeaus und nach hinten", sagte Schröder. Klar ist: Auf Schalke stehen einige spannende Tage bevor.
Schröder-Kritik an Schalke-Team: 15 Minuten lang zu passiv
Doch Schröder sah nicht alles positiv, er fand auch Kritikpunkte - und damit meinte er nicht allein den verschossenen Foulelfmeter von Simon Terodde (45.). "Wir waren zwischen den Minuten 60 und 75 zu passiv", sagte er. Da entwickelte Wolfsburg Dauerdruck, kam durch Joshua Guilavogui zu einem Abseitstor.
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Dass Schalke wie schon gegen Mönchengladbach nach etwa einer Stunde nachließ, habe aber nichts mit fehlender Fitness zu tun, sagte Schröder. "Da wird versucht, ein Thema aufzumachen. Ich sehe das überhaupt nicht. Du kommst aus dieser Delle wie zwischen der 60. und 75. Minute nicht heraus, wenn du nicht fit bist. Vor einer Woche sind wir acht Kilometer mehr gelaufen als der Gegner, heute fünf."
Zwei Punkte nach drei Spielen - Schalke ist damit zufrieden. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) soll dann der erste Sieg folgen. Gegner ist der brillant gestartete Europapokal-Teilnehmer 1. FC Union Berlin.