Dinslaken. Nach dem 6:1 bei den Bezirksliga-Männern des SuS Dinslaken ist Norbert Elgert alles andere als zufrieden. Das sagt der Trainer der Schalker U 19.
Dauert seine Ansprache nach dem Schlusspfiff etwas länger, so ist dies häufig ein Indiz dafür, dass Trainer Norbert Elgert nicht zufrieden ist. So ist es auch an diesem Donnerstagabend nach dem 6:1 (4:0)-Sieg bei den Bezirksliga-Männern des SuS 09 Dinslaken. Der Blick in die Gesichter der Spieler der U-19-Fußballer des FC Schalke 04 genügt eigentlich schon, um zu wissen, dass sie soeben zwar einiges, aber gewiss nichts Schönes gehört haben.
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„Das war eine starke Vorstellung eines ambitionierten Bezirksligisten und eine ganz schwache Vorstellung eines U-19-Bundesligisten, von dem viele Spieler in den nächsten zwei, drei Jahren gerne Profi-Fußball spielen möchten“, sagte Norbert Elgert nach dieser Partie vor 700 Zuschauern. „Hunger ist wichtiger als Talent. Bei allem Respekt vor Dinslaken: Wir müssen in der Lage sein, eine ganz andere Vorstellung zu bieten.“ Erst recht zu diesem Zeitpunkt, da es nur noch zehn Tage bis zum Saisonstart der A-Junioren-Bundesliga beim Deutschen Meister Borussia Dortmund sind.
Schalke-Torwart Luis Rödel pariert den Ball nach einem Foulelfmeter
Norbert Elgert ließ in dieser Partie lediglich Torwart Luis Rödel, der noch Wettkampfrückstand hat, durchspielen. Und der Schalker Schlussmann löste die wenigen Aufgaben, die ihm der SuS 09 stellte, alle gut. Der 18-Jährige parierte in der 79. Minute sogar einen Elfmeter-Ball von Dinslakens Kapitan Max Suchomel, der das Resultat eines Fouls von Emmanuel Gyamfi an Stefan Jagalski gewesen war.
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„Wir haben unglaublich viele Chancen liegenlassen und fast zwei Tore zugelassen“, sagte Norbert Elgert, der nach 20 Minuten der zweiten Halbzeit dann seine zehn Spieler der ersten – frisch geduscht – wieder in deren Fußball-Kluften schickte. Hätte er denn tatsächlich wieder gewechselt? „Nein“, antwortete der 65-Jährige an seiner einstigen Wirkungsstätte. „Aber es war kurz vor einem intensiven Lauftraining. Für alle. Deshalb mussten sie sich umziehen.“
Tristan Osmani trifft für Schalke zum 6:1-Endstand
Dass dieses Straftraining ausfiel, lag vielleicht auch daran, dass US-Boy Evan Rotundo kurz nach dem Umziehen der ersten Zehn das erste Tor für die zweite Schalker Zehn des Abends gelang, nachdem zur 4:0-Halbzeitführung sowohl Kelsey Meisel als auch Semin Kojic jeweils zweimal getroffen hatten. Schließlich erhöhte Tristan Osmani nach Vorarbeitet seines B-Junioren-Meisterkollegen Niklas Dörr zwei Minuten vor dem Schlusspfiff auch noch zum 6:1-Endstand.
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Was Norbert Elgert so nicht formulierte, was ihn aber vor allem ärgerte, war der Larifari-Auftritt seiner Fußballer. „Beide Halbzeiten waren absolut enttäuschend, die zweite Hälfte noch deutlicher“, sagte der Schalker U-19-Coach jedoch klipp und klar. „Ich bin mit der Vorstellung in keiner Weise einverstanden.“ Und quasi fürs Donnerstabend-Zeugnis gab es noch für jeden einzelnen königsblauen U-19-Spieler einen Eintrag nicht nur des Fußball-Lehrers. „Die Jungs“, sagte Norbert Elgert, „müssen sich darüber im Klaren sein, welch großen Klub sie vertreten – und welche Mannschaft, die in den vergangenen 25 Jahren viel geleistet hat.“
Tore: 0:1 Kelsey Meisel (7.), 0:2 Semin Kojic (31.), 0:3 Kelsey Meisel (41.), 0:4 Semin Kojic (44.), 1:4 Jens Krönung, 1:5 Evan Rotundo (66.), 1:6 Tristan Osmani (89.).