Gelsenkirchen. Amine Harit spielt in den Planungen des FC Schalke 04 keine Rolle mehr. Der neue Trainer Frank Kramer findet das schade. Er erklärt, warum.

Es könnte ein Jammer sein für Trainer Frank Kramer vom Bundesligisten FC Schalke 04: Seit Donnerstag sieht er Amine Harit (25) im Training – ohne Frage der beste Techniker im Kader – doch behalten darf er ihn nicht. Top-Verdiener Harit, gerade zurückgekehrt von Olympique Marseille aus Frankreich, soll gehen. Blutet Kramers Herz?

Schalke-Trainer Kramer gibt sich bei Harit realistisch

„Ganz im Gegenteil“, sagte Kramer nach dem 1:3 im Testspiel gegen Drittligist SV Meppen. „Mir geht das Herz auf, wenn ich so einen Fußballer sehe. Ist doch toll, dass es so einen Straßenkicker noch gibt. Ich freue mich, dass ich ihm zuschauen darf.“ Hoffnungen, dass er Harit dauerhaft einbauen kann, macht sich Kramer nicht: „Ich bin Realist. Wir wissen, was geht – und wir wissen, was nicht geht.“

Und was nicht geht: Harit zu behalten. Das betonte Sportdirektor Rouven Schröder bei jeder Gelegenheit. Harits Vertrag war am 11. Dezember 2019 bis Juni 2024 verlängert worden, nachdem er eine herausragende Hinrunde gespielt und Schalke auf Champions-League-Kurs gebracht hatte. Dementsprechend hoch war sein Gehalt: Europapokal-Niveau.

Die Corona-Pandemie und den fulminanten Absturz, der Schalke erst beinahe in Abstiegsgefahr (Rückrunde 2019/20) und dann sogar in die Zweite Liga (Saison 2020/21, Wiederaufstieg 2021/22) brachte, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand vorhersehen. Doch Harit stand als Top-Verdiener auf der königsblauen Gehaltsliste, zwischen vier und fünf Millionen Euro beträgt sein Verdienst - Geld, das er aktuell wohl bei keinem anderen Klub in Europa bekommen würde.