Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hat einen neuen Innenverteidiger gefunden. Sportdirektor Rouven Schröder richtete den Blick diesmal nach Schottland.

Seit neun Tagen läuft die Sommervorbereitung des Bundesliga-Aufsteigers FC Schalke 04 - und bisher war eine wichtige Position im Kader noch unbesetzt. Nun haben die Königsblauen einen neuen Abwehrchef gefunden.

Jullien absolviert auf Schalke schon die medizinischen Tests

Nach Informationen dieser Zeitung sind sie an Christopher Jullien vom schottischen Traditionsklub Celtic Glasgow interessiert. Der 29-Jährige ist bereits nach Deutschland geflogen und absolviert diverse medizinische und athletische Tests. Eine finale Einigung mit Celtic steht noch aus, auch andere Vereine sind an Jullien interessiert. Dessen bevorzugtes Ziel ist aber Schalke.

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Jullien ist 1,96 Meter groß. Ausgebildet wurde er bei AJ Auxerre. Er spielte dort von 2005 bis 2013 und sammelte erste Profi-Erfahrung in der zweiten französischen Liga. Zur Saison 2013/14 wechselte er zum SC Freiburg - seitdem spricht er auch Deutsch und kennt Schalkes neuen Stammtorwart Alexander Schwolow. Bei den Freiburgern konnte er sich aber nicht durchsetzen. Er bestritt nur ein Bundesligaspiel, kam überwiegend in der U23 zum Einsatz (49 Spiele, 5 Tore). In der Saison 2015/16 verteidigte er auf Leihbasis für den FCO Dijon in der zweiten französischen Liga (37 Spiele, 9 Tore).

Schalke-Kandidat Jullien: Medizincheck besonders wichtig

Dort wurde er vom Erstligisten FC Toulouse entdeckt und entwickelte sich zur Stammkraft. In drei Jahren von 2016 bis 2019 trug er in 108 Partien (vier Tore) das FC-Trikot und wechselte dann für sieben Millionen Euro zu Celtic Glasgow. Für Celtic bestritt er seitdem 62 Spiele (10 Tore), holte gleich in seiner ersten Saison Meistertitel und Ligapokal.

Christopher Jullien soll von Celtic Glasgow nach Schalke wechseln.
Christopher Jullien soll von Celtic Glasgow nach Schalke wechseln. © imago

In der vergangenen Saison kam er für Celtic aber nicht zum Einsatz, vor allem wegen einer schweren Knieverletzung, aber auch, weil er an Corona erkrankte und schließlich vom Trainer nicht mehr berücksichtigt wurde. Die medizinischen Tests sind deshalb diesmal von besonderer Bedeutung. Gibt es Zweifel, platzt der Deal. Es ist das dritte Mal, dass Rouven Schröder einen zuvor länger verletzten Spieler holt - Dries Wouters (KRC Genk) verließ S04 nach nur einem halben Jahr wieder. Leo Greiml (Rapid Wien) konnte noch nicht ins Teamtraining einsteigen.

Bei Jullien könnte sich das Risiko lohnen: Obwohl er sein letztes Spiel am 13. Februar gegen die Raith Rovers im schottischen FA Cup bestritt, beträgt sein Marktwert laut transfermarkt.de noch 4,5 Millionen Euro. Kaufen würden die Königsblauen Jullien nicht. Er würde seinen Celtic-Vertrag verlängern und dann ausgeliehen.