Gelsenkirchen. Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel hat in seiner Rede bei der Mitgliederversammlung seine Vorgänger kritisiert. Es geht ums Scouting.
Ungewöhnlich klar hat Sportvorstand Peter Knäbel vom Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 mit seinen Amtsvorgängern abgerechnet - dabei ging es vor allem um einen Punkt: "Der Scouting-Bereich war eine Ruine, als ich übernommen habe." Ein Frontalangriff gegen seine Vorgänger Christian Heidel und Jochen Schneider.
Schalke: Massive Kritik an Heidel und Schneider
Dabei hatte Heidel erst im Jahr 2017 ein Scouting-System vorgestellt. Es würden nicht mehr drei, vier Scouts - sagte Heidel vor fünf Jahren - durch die Weltgeschichte reisen. Nun würden 27 Fußball-Ligen durch jeweils einen Talentspäter überwacht, die meisten davon Sportstudenten. Auf Initiative von Heidel habe ein Casting stattgefunden.
Offenbar war dieser Weg nicht besonders erfolgreich. Denn Heidel-Nachfolger Jochen Schneider sagte nach seinem Amtsantritt: "Wir müssen es durch kluge Entscheidungen schaffen, uns nachhaltig so aufzustellen, dass wir eine möglichst hohe Wahrscheinlichkeit auf Erfolg haben – beginnend mit der Scouting-Abteilung." Schneider baute vor allem auf die Kontakte von Michael Reschke. Wie er sagte: "Der beste Kaderplaner Europas." Reschke hatte Adrian Babic als Chefscout installiert, im November 2020 aber wurden Reschke und Babic gefeuert, der Job wurde im Abstiegsjahr nicht neu vergeben.
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Knäbel übernahm Ende Februar 2021 das Amt. Zunächst holte er Sportdirektor Rouven Schröder, der für seine Entscheidungen von den rund 4400 anwesenden Mitgliedern viel Beifall erhielt. Schröder brachte von seinem Ex-Klub FSV Mainz 05 Chefscout André Hechelmann mit.
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Zusätzlich führten Knäbel und Schröder Datenanalyse ein. "Der zentrale Baustein ist die Analyse von Daten. Wir brauchen uns, was das angeht, nicht mehr vor anderen Klubs zu verstecken. Ich würde sogar sagen, wir gehören zu den innovativsten in Deutschland."
Schalke hat wieder mehr Präsenz in Europa
Was das für das Scouting bedeutet? "Er war eine Ruine, jetzt ist er ein Haus. In den Stadien in Europa haben wir wieder die Präsenz, die ein Verein wie Schalke 04 haben muss."