Essen. Schalkes neuer Trainer Frank Kramer erfüllt ein ganz wichtiges Kriterium. Dennoch muss er gegen Vorverurteilungen ankämpfen. Ein Kommentar.

Peter Knäbel hat gleich zu Beginn der Vorstellung des neuen Schalker Trainers Frank Kramer noch einmal klar gemacht, welch ein Kraftakt hinter dem Verein liegt. „Das ist unsere erste Pressekonferenz als Bundesligist, wer hätte das vor einem Jahr gedacht?“, fragte der Sportvorstand. Und er fügte an: „Manchmal lohnt sich ein Blick zurück.“ Seiner sieht so aus: „Wir sind nicht auf ein Trampolin gefallen, wir haben einen massiven Absturz erlebt.“

Der neue Schalke-Trainer Frank Kramer bei seiner Vorstellung.
Der neue Schalke-Trainer Frank Kramer bei seiner Vorstellung. © dpa

So ein klarer Hinweis ist tatsächlich nötig in diesen Tagen. Die Schalker Führungskräfte wollen es nicht zulassen, dass bei einem Teil der Anhängerschaft schon wieder die Erwartungen gestiegen sind. Dass Frank Kramer schon vorverurteilt wird, bevor er seine Arbeit aufgenommen hat.

Kramer ist dazu bereit, den „Schalker Weg“ mitzugehen

Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder haben Schalke 04 komplett verstanden. Sie haben sich für Frank Kramer nicht aus Jux und nicht aus Leichtsinn entschieden, sondern weil sie von ihm überzeugt sind. Er erfüllt nämlich ein ganz wichtiges Kriterium: Er akzeptiert das bestehende Trainerteam – wozu andere Kandidaten nicht bereit waren. Rouven Schröder betonte erneut mit Nachdruck, dass kein Trainer infrage kam, der nicht zur Zusammenarbeit mit dem wieder in die zweite Reihe zurückgetretenen Mike Büskens, mit Teammanager Gerald Asamoah und mit dem zuletzt so erfolgreichen Trainerstab bereit war. Vom „Schalker Weg“ ist in diesem Zusammenhang die Rede. Diesen Weg der Geschlossenheit will man weitergehen.

Schalke verpflichtet Frank Kramer – aktuelle News und Hintergründe:

Kramer sagt, die Kritik von Schalke-Fans an seiner Verpflichtung sporne ihn an

Frank Kramer hat gesagt, die Kritik an seiner Verpflichtung sporne ihn an, er sehe das als Herausforderung. Er hat auch den Spielstil beschrieben, den er sich vorstellt. Er will mutig nach vorne spielen lassen, ohne so naiv zu sein, auf defensive Stabilität und Anpassung an überlegene Gegner zu verzichten. Das klingt logisch und für einen Aufsteiger sinnvoll.

Also: Man sollte die Herrschaften jetzt mal machen lassen.