Essen. Schalke 04 holt Trainer Frank Kramer, der zuletzt in Bielefeld scheiterte. In den Sozialen Medien gibt es viel Skepsis und Kritik. Ein Kommentar.
Schalke 04 zaubert keinen Trainer mit großem Namen aus dem Hut – darüber sollte man nun wirklich nicht mehr erstaunt sein. Selbst der wunderbare Raúl war nur ein Wunschtraum einiger Fans, so realistisch wie ein Auftritt von Ed Sheeran im Festzelt auf der Cranger Kirmes. Schalke 04 ist hochverschuldet, muss kleine Brötchen backen. Und deshalb kommt der neue Trainer nicht von Wolke sieben, sondern aus Bielefeld.
Frank Kramer – ein Name, der keine Euphorie auslöst, in den Sozialen Medien werden bereits viele Daumen gesenkt. Er war auch garantiert nicht der Wunschkandidat Nummer eins des Vereins, sonst hätte man den Deal mit ihm schon vor Wochen festzurren können.
Schalkes neuer Trainer Kramer kennt Mike Büskens und Rouven Schröder aus Fürth
Das heißt aber noch lange nicht, dass Kramer nicht zu Schalke passen könnte. In den Aufstiegswochen war der Verein vereint, im besten Sinne. Auch deshalb haben sich die Führungskräfte dazu entschieden, mit dem funktionierenden Trainerteam weiterzumachen – auch mit Aufstiegstrainer Mike Büskens in der zweiten Reihe. Trainer, die nur ihren mitgebrachten Assistenten vertrauen, fielen daher durchs Sieb. Frank Kramer kennt Mike Büskens und Sportdirektor Rouven Schröder aus gemeinsamen Fürther Zeiten, das kann schon hilfreich sein.
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Trainer mit horrenden Gehaltsforderungen kamen ohnehin nicht infrage. Zudem kann es sich Schalke nicht leisten, schon wieder Co-Trainer, Athletiktrainer und Videoanalysten auszutauschen – und im Falle einer Misserfolgsserie, mit der ein Aufsteiger immer rechnen muss, erneut alles auf den Kopf zu stellen.
Schalkes Sportchefs Peter Knäbel und Rouven Schröder haben Vertrauen verdient
Schalke erwartet von Frank Kramer, dass er sich als Teamplayer gibt. Ob er den Klub in der Bundesliga halten kann? Wer weiß das schon. In der Saison 20/21 schafften das insgesamt fünf Trainer nicht. Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder haben vor und in der vergangenen Saison so vieles richtig gemacht, dass eine faire Chance für den von ihnen ausgewählten neuen Trainer eine Selbstverständlichkeit sein sollte.