Gelsenkirchen. Bisher stehen bei Schalke 04 erst zwei Zugänge für die kommende Saison fest. Kommt Leart Paqarada vom FC St. Pauli hinzu? Ein Faktencheck.
Im Winter 2021 schien ein Aufstiegsplatz in der 2. Bundesliga fest vergeben - an den Herbstmeister FC St. Pauli, der mit flottem Fußball durch die Liga marschierte. Der FC Schalke 04 trabte nur hinterher. Im Sommer 2022 ist die Lage nun genau umgekehrt: Schalke kehrt als Meister in die Bundesliga zurück, St. Pauli bleibt zweitklassig. Und doch sind Spieler der Kiezkicker in den Fokus vieler Klubs gerückt. Zum Beispiel Linksverteidiger Leart Paqarada.
Schalke 04 holt Ouwejan fix vom AZ Alkmaar
Der 27-jährige Nationalspieler des Kosovo wurde bei Bayer Leverkusen fußballerisch ausgebildet und sammelte beim SV Sandhausen (2014 bis 2020) Profierfahrung, bevor er im Juli 2020 zum FC St. Pauli weiterzog und sich dort zu einem herausragenden Zweitliga-Außenverteidiger entwickelte. In der vergangenen Saison kam er in 33 Spielen zum Einsatz, erzielte zwei Tore selbst und legte zehn Treffer vor. Eine tolle Bilanz.
Auch interessant
Gute Außenverteidiger sind rar, Paqarada ist deshalb begehrt, laut Bild auch beim FC Schalke 04. Ohne Ablösesumme ist er nicht zu haben, sein Pauli-Vertrag gilt noch bis zum 30. Juni 2023. Paqaradas Marktwert wird auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt.
Das ist aber der erste Hinderungsgrund: Die Schalker haben wenig Geld, um Ablösesummen zu bezahlen. Sie kratzen gerade jeden Euro zusammen, um Ko Itakuras Kaufoption zu erfüllen (rund 5,5 Millionen Euro), setzen sonst auf Leihgeschäfte oder ablösefreie Verpflichtung. Da Paqaradas Vertrag in St. Pauli 2023 endet, ist eine Leihe nicht möglich.
Schalke: Ouwejan-Vertreter Calhanoglu hat sich bewährt
Der zweite Grund, warum eine Paqarada-Verpflichtung keinen Sinn ergibt: Die Schalker haben auf fast allen Positionen Bedarf an neuen Spielern - nur nicht auf der des linken Außenverteidigers. Aus der Leihe von Thomas Ouwejan (25 - drei Tore, acht Vorlagen) wurde durch den Aufstieg eine feste Verpflichtung, Schalke überwies dafür rund zwei Millionen Euro an den AZ Alkmaar. Ouwejans Vertreter Kerim Calhanoglu (19) zeigte während einer Verletzung des Niederländers, dass auf ihn Verlass ist.
Fazit: Eine Verpflichtung von Leart Paqarada hätte für Schalke nicht nur wenig Sinn, sie ist nach Informationen dieser Zeitung nicht geplant.
