Gelsenkirchen. Nach der Party ist vor der Bundesliga-Saison: Schalke muss viel verändern, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu erhöhen. Und wer wird Trainer?
Schon während die Aufstiegsparty lief, wussten die Sportchefs des FC Schalke 04: So kurz die Samstagnacht auch sein mag, am Sonntagmorgen gibt es einen Pflichttermin. Und so standen Trainer Mike Büskens, Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder nach wenig (Knäbel, Schröder) oder gar keinem Schlaf (Büskens) ab 11 Uhr an der Bande, als Schalkes U17 im Parkstadion den Titel gewann.
Schalke: Nach der Party ist vor der Bundesliga-Saison
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Für Schröder und Knäbel galt direkt ein sachliches Motto: Nach der Party ist vor der Bundesliga-Saison. Die Zukunftsplanungen können sie nun intensivieren, viele Personal-Entscheidungen stehen an. Zweigleisig muss Schalke nicht mehr fahren, wie Knäbel betonte: „Das Schöne ist, dass wir uns von 50 Prozent unseres Plans befreien können. Das gibt Luft für etwas Neues. Mit Sicherheit sind wir durch den Aufstieg etwas hübscher geworden.“
Die Schalker haben für ihren Kader-Umbau nun etwas Zeit gewonnen – nach einer etwa fünfwöchigen Sommerpause startet rund um den 20. Juni die Bundesliga-Vorbereitung. Wären sie nicht aufgestiegen, hätten die Profis nur wenige Tage zum Durchatmen gehabt. Mitte Juli geht es ins Trainingslager nach Mittersill in Österreich. Die Saison beginnt am 5. August. Schröder, der vor einem Jahr 45 Transferbewegungen zu bewältigen hatte, rechnet erneut mit viel Arbeit. „Diese Transferphase wird ohne Zweifel herausfordernd. Wir arbeiten seit Wochen daran, den Kader zusammenzustellen“, sagte er.
Schalke-Linksverteidiger Thomas Ouwejan bleibt ein Königsblauer
Einige Entscheidungen sind nun gefallen. Linksverteidiger Thomas Ouwejan bleibt bei den Königsblauen. Im Leihvertrag mit AZ Alkmaar ist eine Kaufpflicht für den Aufstiegsfall verankert. Rund zwei Millionen Euro werden fällig. Schalke hat zudem die Chance, Abwehrchef Ko Itakura fest zu binden, müsste dafür aber rund 4,5 Millionen Euro an Manchester City überweisen. Viel Geld. Zu viel Geld? „Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht“, sagte Itakura nach dem Spiel. „Ich würde sehr gern bleiben – dieses Team ist verrückt, aber auf eine positive Art.“ Dann widmete sich Itakura der Aufstiegsparty: „Ich werde viel Bier trinken. Aber eigentlich mag ich kein Bier.“ Inklusive Itakura gibt es 13 endende Leihverträge, mit denen sich Schröder beschäftigen muss.
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Itakura wäre in einem Schalker Bundesliga-Team ein wichtiger Baustein. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers stellt Schröder ein deutlich erhöhtes Personalbudget zur Verfügung – aber das wird er auch brauchen. Schalke benötigt, um den Bundesliga-Klassenerhalt schaffen zu können, einen neuen Torwart, einen rechten Verteidiger, Spieler für die Mittelfeld-Zentrale und weitere Stürmer. So treffsicher Simon Terodde in der Zweiten Liga auch ist: In der Bundesliga wartet er noch auf einen Durchbruch – und während der kommenden Saison wird er schon 35 Jahre alt.
Wer wird neuer Schalke-Cheftrainer?
Die wichtigste Frage, die Schalke aber beschäftigt: Wer wird neuer Cheftrainer? Mike Büskens, das bekräftigten Knäbel, Schröder und Büskens erneut, rückt wieder zurück ins zweite Glied, wird wieder „der Hermann Gerland von Schalke“, wie er seine Rolle selbst bezeichnet. So war es abgesprochen, als Büskens im März für Dimitrios Grammozis übernommen hatte – und dabei bleibt es. „Das war immer unser Plan. Und er ist zu 100 Prozent aufgegangen“, sagte Knäbel.
Doch der Sportvorstand weiß auch, dass der neue Trainer nun schnell feststehen muss. „Die Trainerfrage ist die Wichtigste, weil sie Einfluss auf alle anderen Entscheidungen hat“, erklärt Knäbel. Ein Satz wie dieser lässt erahnen, dass eine Verpflichtung kurz bevorsteht. Rouven Schröder aber sieht keinen Druck: „Wir wollen einen Trainer finden, der zum Verein und zu der Region passt. Das braucht Zeit, und die nehmen wir uns.“
Schalke: Sandro Schwarz und Bartosch Gaul sind kein Thema
In die Suche eingebunden sind nur wenige Schalker auf der höchsten Ebene – die Bosse wollen unbedingt vermeiden, dass Verhandlungen publik werden. Stefan Leitl ist nicht mehr zu haben – der Fürther Trainer unterschrieb bei Hannover 96. Keine Kandidaten sind nach Informationen dieser Zeitung die gerüchteweise gehandelten Sandro Schwarz (Dynamo Moskau) und Bartosch Gaul (Mainz 05 II).
Bezahlen muss Schalke in der kommenden Bundesliga-Saison erst einmal zwei Trainer: Der Vertrag von Grammozis verlängerte sich durch den Aufstieg automatisch – Gehaltserhöhung inklusive.