Sandhausen. . Nach dem Sieg in Sandhausen ist Schalke nah dran am Bundesliga-Aufstieg. Kapitän Danny Latza beginnt mit den Rechenspielen.

Als Danny Latza am Freitagabend in Sandhausen Rede und Antwort stand, war es so laut, dass der Kapitän von Schalke 04 sein eigenes Wort kaum verstehen konnte. Gerade hatten die Gelsenkirchener auf dramatische Art und Weise mit 2:1 beim SVS gewonnen – und das Hardtwaldstadion damit in ein Tollhaus verwandelt. Noch Minuten nach dem Schlusspfiff feierten die rund 10.000 mitgereisten S04-Fans ihre Mannschaft lautstark.

Und mal wieder war es Simon Terodde, der die Schalker zum Sieg geführt hatte. Der 34 Jahre alte Torjäger erzielte beide Tore der Königsblauen, den 2:1-Siegtreffer erst in der 89. Minute. „Als der Ball kurz vor Schluss im Netz lag, kannte der Jubel keine Grenzen mehr“, beschrieb Kapitän Danny Latza die spielentscheidende Szene. „Das war einfach überragend – genau wie die Unterstützung der Fans.“ Der großartige Support gebe der Mannschaft „sehr, sehr viel Kraft“, schwärmte Latza.

Schalke-Kapitän Latza: Jetzt sind wir zum Glück wieder ganz oben

Dass die Schalker allerdings in Sandhausen jubeln durften, war am Freitag nicht immer sicher, denn spielerisch brachte die Mannschaft von Trainer Mike Büskens gegen den Tabellenfünfzehnten lange wenig zusammen. „In den ersten 35 Minuten haben wir es noch ganz gut gemacht“, analysierte Latza. „Dann aber haben wir uns dem Spiel der Sandhäuser angepasst und viele lange Bälle gespielt.“

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Letztlich aber war Latza das „ziemlich egal“, denn das Ergebnis nach 90 Minuten stimmte. „Wir haben die drei Punkte mitgenommen und das war schwer genug“, sagte er. „Jetzt sind wir zum Glück wieder ganz oben.“ Da Werder Bremen am Freitag nämlich im Parallelspiel gegen Holstein Kiel mit 2:3 verlor, ist Schalke tatsächlich wieder Tabellenführer und hat beste Karten auf den Aufstieg.

Nach dem Sieg von Schalke 04 war der Jubel in Sandhausen grenzenlos - auch auf der Ersatzbank. Mittendrin auch Kapitän Danny Latza (3. von links).
Nach dem Sieg von Schalke 04 war der Jubel in Sandhausen grenzenlos - auch auf der Ersatzbank. Mittendrin auch Kapitän Danny Latza (3. von links). © firo

Dass Schalke zwei Spieltage vor Saisonende nun wieder Spitzenreiter ist, liegt für Latza auch an der tollen Moral der Mannschaft. Moral hat S04 nämlich auch in Sandhausen bewiesen, als der SVS durch Dennis Diekmeier zwischenzeitlich ausgeglichen hatte. „Es hätte sein können, dass man nach dem 1:1 anfängt nachzudenken“, erklärte Latza. „Doch wir haben nicht aufgegeben und dann in der 89. Minute noch das 2:1 gemacht. Solche Siege sind umso schöner.“

Schalke-Sieg gegen St. Pauli wäre großer Schritt Richtung Bundesliga

Gefeiert wurden die drei Punkte in Sandhausen ausgiebig. Erst vor den Fans in der Kurve, dann auch in der Kabine, wie Videos aus den Sozialen Medien beweisen. Noch allerdings stehen für Schalke zwei weitere Spiele an. „Wir sind noch nicht durch“, stellte Latza klar. Dennoch dürfen alle Schalker die derzeitige Situation „ein stückweit genießen“. Der 32 Jahre alte Kapitän sieht sein Team in einer Lage, „in der wir eigentlich nur gewinnen können“. Denn der Aufstieg ist nun tatsächlich greifbar. „Wenn wir das nächste Spiel gewinnen, sind wir so gut wie durch. Dann sind wir fast in der Bundesliga“, sagte Latza voller Euphorie.

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Ein „Selbstläufer“ aber werde das Heimspiel gegen den FC St. Pauli am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) für Latza trotzdem nicht. Doch auch er kann nicht verhehlen, dass es „sehr, sehr gut“ aussehen würde, sollte Schalke auch gegen die Hamburger drei Punkte holen.