Gelsenkirchen. Marius Lode kam auf der rechten Abwehrseite von Schalke 04 zum Einsatz und legte beim 2:1 über Hannover beide Tore vor. Eine Überraschung.
Dass Marius Lode sein Startelf-Debüt für den FC Schalke 04 feiern würde, das hatte sich während der Trainingswoche angedeutet - doch als am Samstag das Zweitliga-Spiel gegen Hannover 96 begann, bewegte sich der gelernte Innenverteidiger auf ungewohntem Terrain auf der rechten Seite. Es begann ein ungewöhnliches Spiel für den Norweger - eins mit Happy End. Schalke siegte 2:1 (1:0) - und Lode war entscheidend daran beteiligt.
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Im Januar war der 29-Jährige vom Europapokal-Teilnehmer FK Bodö/Glimt aus seinem Heimatland gekommen. Doch er befand sich weder im Trainings- noch im Spielrhythmus - zudem war die Konkurrenz groß. Das bedeutete: Lode kam vor dem Hannover-Spiel nicht über vier Kurzeinsätze hinaus. An seiner Motivation änderte das nichts, nicht nur einmal drehte er weit nach dem Abpfiff der Spiele noch Extrarunden in den Stadien. Nun kam aber seine Chance, da die Rechtsverteidiger Andreas Vindheim, Mehmet Can Aydin (beide Aufbautraining) und Reinhold Ranftl (Corona) fehlten - und in der Innenverteidigung Marcin Kaminski (Gelb-Sperre) und Salif Sané (Bank) passen mussten.
Schalke: Ranftl fehlt wegen Corona-Erkrankung
Während der Trainingswoche hatte es noch ein Duell zwischen Ranftl und Lode um die Position gegeben, wie Trainer Mike Büskens verriet: "Es war so, dass wir uns in der Woche damit beschäftigt haben, wer diese Position besetzen kann. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, weil wir wussten, dass Marius da noch nicht allzu häufig gespielt hat, dass er eine Zeit braucht, um sich auf dieser Position einzufinden. Dadurch, dass Reini dann aber an Corona erkrankte, war die Entscheidung klar."
Zu Beginn fremdelte Lode etwas mit der Rolle, beschränkte sich auf seine Aufgaben in der Defensive, traute sich nur selten über die Mittellinie. In der 42. Minute änderte sich das. Lode bekam auf der rechten Seite den Ball, flankte präzise auf Rodrigo Zalazar, dessen Kopfball von Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler an die Latte gelenkt wurde. Nach der folgenden Ecke stand Lode wieder im Mittelpunkt. Im Getümmel fiel ihm der Ball vor die Füße. Er behielt vor 55.000 Zuschauern in hitziger Atmosphäre einen kühlen Kopf, legte quer auf Ko Itakura - und sein Abwehrkollege erzielte das Führungstor zum 1:0.
Schalke: Starke Lode-Vorlage auf Zalazar vor dem 2:1
Von Büskens bekam Lode ein Lob für seine Leistung: "Er hat das ganz ordentlich gemacht mit den Halbraum-Bällen, die für Gefahr sorgten - und mit dem Pass in die Tiefe vor dem zweiten Tor." Nachdem auch Lode beim Gegentor (1:1/51.) zu weit von Torschütze Cedric Teuchert entfernt stand, machte er seinen kleinen Fehler drei Minuten später wieder gut. Im Augenwinkel sah er den startenden Rodrigo Zalazar und spielte den Ball in dessen Lauf. Zalazar donnerte den Ball zum 2:1-Endstand ins Tor.
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Als der Schiedsrichter die "hochintensive Partie" (Trainer Büskens) abpfiff, stand Lode aber nicht mehr auf dem Platz. In der 71. Minute war er ausgewechselt worden, Henning Matriciani kam. "Wir haben ihn rausgenommen, weil wir eins nicht vergessen dürfen: Er war lange Zeit ohne ein Spiel über 90 Minuten. Da wollten wir noch ein bisschen Frische bringen", sagte Büskens.
Auch dieser Wechsel ging auf, Matriciani kämpfte verbissen um jeden Ball. Noch viel mehr freute Büskens der Coup mit Lode.