Gelsenkirchen. In etwa drei Monaten beginnt bei Schalke die Vorbereitung auf die kommende Saison - in welcher Liga auch immer. Die Kaderplanung ist kompliziert.
Einen Einblick in sein Berufsleben während der Corona-Auszeit gab Sportdirektor Rouven Schröder vom Zweitligisten FC Schalke 04 am Donnerstag. Viele strategische Gespräche habe er in der häuslichen Isolation führen können, sagte er. "Im Sommer haben wir was vor", sagte er. Doch einfach ist die Kaderplanung wieder einmal nicht. Die Schalker werden erst spät erfahren, in welcher Liga sie künftig spielen. Der neue Cheftrainer steht auch noch nicht fest. Und nur bei 15 Spielern des aktuellen Kaders ist der Status vorerst geklärt.
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"Wir planen zweigleisig, für die Zweite und für die Erste Liga. Die Gespräche laufen, es wird sich aber vieles spät entscheiden. Grundsätzlich mache ich mir keine Sorgen, weil unser Team sehr fleißig ist. Es wird ein Ergebnis geben, mit dem wir uns identifizieren können. Wenn ich mit Sorgen durch die Gegend laufe, kriegen wir nichts geschafft", sagte Schröder zum aktuellen Stand der Kaderplanung.
Gespräche mit Beratern potenzieller Zugänge gestalten sich aber nicht nur wegen der ungewissen Zukunft schwierig. "In der Anwerbung spricht erst einmal der Verein mit dem Spieler. Das grundsätzliche Interesse unabhängig von der Liga ist für mich sehr wichtig. Irgendwann möchte der Spieler natürlich auch mit dem Cheftrainer sprechen. Wir sind da aber entspannt", erklärt Schröder.
Was sind für ihn die vier schwierigsten Punkte außer der Suche nach einem neuen Cheftrainer?
Suche nach einer Nummer eins: Erst ein Torwart steht unter Vertrag - Routinier Ralf Fährmann. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass Schröder eine neue Nummer eins sucht. Ein Gespräch mit dem aktuellen Stammtorwart Martin Fraisl über eine Verlängerung gab es noch nicht - kein Vertrauensbeweis.
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Bei Nicht-Aufstieg wohl weg: Ko Itakura und Thomas Ouwejan, beide ausgeliehen, können per Kaufoption gebunden werden. Sollte Schalke nicht aufsteigen, wäre diese aber wohl für S04 nicht bezahlbar - höchstens, wenn sich S04 verspricht, die Profis für einen höheren Preis wieder verkaufen zu können. Außerdem sehen Itakura und Ouwejan, genau wie Abwehr-Talent Malick Thiaw, ihre Zukunft in einer ersten Liga. U21-Nationalspieler Thiaw könnte Schalke eine hohe Transfereinnahme bringen.
Bei Nicht-Aufstieg Abwehrsorgen: Bleibt Schalke zweitklassig, wären möglicherweise die Innenverteidiger Sané, Thiaw und Itakura weg - ebenso Außenverteidiger Ouwejan. Hinzu kommt noch die Torwart-Suche. Schalkes Defensive müsste fast komplett umgebaut werden.
Die Leihspieler: Neun verliehene Spieler kehren zurück. "Wir haben den kompletten Überblick über alle Spieler, es gibt auch Kontakt - mal zu den Spielern, mal zu den Beratern. Viele bekommen Spielanteile. Es ist aber zu früh, da einen Stand abzugeben", sagte Schröder. "Damit beschäftigen wir uns, wenn wir wissen, wohin die Reise für Schalke 04 geht." Klar ist: Amine Harit und Ozan Kabak würden das Gehaltsbudget selbst bei einem Aufstieg sprengen und sollen, wenn sie zurückkehren, wieder abgeben werden - zur Not erneut auf Leihbasis.
Eine Personalie ist aber geklärt: Torjäger Simon Terodde hat offenbar die vereinbarte Zahl an Pflichtspiel-Einsätzen erreicht. Sein Vertrag verlängert sich deshalb automatisch um ein Jahr bis Juni 2023.
Bei 15 Spielern ist kein Transfer in Sicht: Ralf Fährmann (Torwart, Vertrag bis 2025), Marius Lode (Abwehr, Vertrag bis 2024), Marcin Kaminski (Abwehr, Vertrag bis 2023), Henning Matriciani (Abwehr, Vertrag bis 2024), Mehmet Can Aydin (Außenverteidiger, Vertrag bis 2025), Kerim Calhanoglu (Außenverteidiger, Vertrag bis 2024), Victor Palsson (Mittelfeld, Vertrag bis 2023), Florian Flick (Mittelfeld, Vertrag bis 2024), Rodrigo Zalazar (Mittelfeld, Kaufpflicht greift, Vertrag bis 2026), Danny Latza (Mittelfeld, Vertrag bis 2023), Blendi Idrizi (Mittelfeld, Vertrag bis 2023), Dominick Drexler (Mittelfeld, Vertrag bis 2023), Marius Bülter (Sturm, Vertrag bis 2024), Simon Terodde (Sturm, Vertrag verlängert sich in Kürze bis 2023), Marvin Pieringer (Sturm, Kaufpflicht greift)
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Zukunft offen: Malick Thiaw (Abwehr), Ko Itakura (Abwehr, Kaufoption existiert), Thomas Ouwejan (linker Verteidiger, Kaufoption existiert), Andreas Vindheim (rechter Verteidiger, Kaufoption existiert), Reinhold Ranftl (rechter Verteidiger), Dong-gyeon Lee (Mittelfeld, Kaufoption)
Wer definitiv geht: Darko Churlinov (nach Leihe zurück zum VfB Stuttgart), Yaroslav Mikhailov (nach Leihe zurück zu Zenit St. Petersburg)
Welche Verträge enden: Martin Fraisl (Torwart), Michael Langer (Torwart), Salif Sané (Abwehr), Marc Rzatkowski (Mittelfeld)
Neun Leihspieler kehren zurück: Ozan Kabak (Norwich City), Amine Harit (Olympique Marseille), Can Bozdogan (Besiktas Istanbul), Rabbi Matondo (Cercle Brügge), Hamza Mendyl (Gaziantep FK), Dries Wouters (KV Mechelen), Timo Becker (Hansa Rostock), Levent Mercan (Karagümrük)