Gelsenkirchen. Erstmals seit über zwei Jahren dürfen 62.271 Zuschauer ein Schalke-Heimspiel verfolgen - ausgerechnet beim Comeback von Trainer Mike Büskens.

Rouven Schröder setzte ein Zeichen. Der Sportdirektor des FC Schalke 04 nahm bei der Pressekonferenz vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Hannover 96 (Samstag, 13.30 Uhr/Sky) neben Interimstrainer Mike Büskens Platz – neben Vorgänger Dimitrios Grammozis hatte sich Schröder nie gesetzt. Schalke rückt vor dem Saison-Endspurt für das große Ziel Aufstieg zusammen. Und pünktlich zum Heimspiel-Comeback von Büskens ist die Arena wieder voll.

Schalke-Trainer Büskens: "Fußball lebt von Leidenschaft, Emotionen"

Erstmals seit über zwei Jahren darf Schalke alle 62.271 maximal möglichen Tickets verkaufen. „Das ist genial“, sagt Büskens. „Fußball lebt von Leidenschaft, Emotionen, vollen Rängen. Wir brauchen die Unterstützung, diese zusätzliche Kraft. Wir freuen uns wahnsinnig darauf.“ Doch vom 53-Jährigen gab es auch warnende Worte: „Es darf aber nicht dazu führen, dass wir kopflos werden. Es soll uns beflügeln. Das werden wir noch mit der Mannschaft noch thematisieren.“

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Der bisherige Zuschauer-Rekord in dieser Saison liegt schon länger zurück – 54.526 Fans verfolgten den 3:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden am 23. Oktober, etwa fünf Monate ist das schon her. Einer, der gegen Dresden erste Wahl war und nun wieder in die Startformation rücken wird, ist Mittelfeld-Renner Rodrigo Zalazar. Vor einer Woche entschied er mit einem Tor und zwei Vorlagen nach seiner Einwechslung das Spiel in Ingolstadt, führte Schalke zum 3:0-Auswärtssieg.

Schalke: Lob für Mittelfeld-Renner Rodrigo Zalazar nach Ingolstadt-Gala

„Er hat genau das umgesetzt, was wir von ihm gefordert haben“, lobte Büskens. „Das zeigt, welches Potenzial er hat. Es ist für ihn aber eine Verpflichtung, das permanent abzurufen. Ich habe eine hohe Meinung von Rodri.“ Auch Rouven Schröder, der vor der Saison wochenlang verhandelt hatte, um Zalazar von Eintracht Frankfurt loszueisen, lobt den 22-Jährigen und verweist auf dessen erstes Pflichtspiel im DFB-Pokal beim Oberligisten FC 08 Villingen (4:1), als er nach einem Torerfolg das S04-Wappen auf dem Trikot küsste und dafür die Gelbe Karte sah. „Rodri hat sich unheimlich schnell in diesen Verein integriert. Das hat die Gelbe Karte in Villingen abgebildet. Er hat eine totale Identifikation mit diesem Verein, er liebt es, auf Schalke zu spielen. So einen Spieler braucht das Publikum in jedem einzelnen Zweikampf. So einen Spieler beflügelt eine volle Arena mehr als dass sie hemmt“, sagte Rouven Schröder.

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Doch gibt es auch Spieler, die eine große Kulisse nervös machen könnte? Einer, der sich wegen des großen Leistungsdrucks lange in einem Tief befand und unter Ex-Trainer Grammozis zuletzt sogar nur auf der Tribüne saß, ist nun wieder gefragt: Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl (30). In Ingolstadt spielte er von Beginn an, auch am Samstag gehört er zum Kader. „Reini hat in Österreich bewiesen, dass er auf einem sehr guten Niveau europäisch spielen kann. Er gehörte zum Kreis der Nationalmannschaft, war Thema für die EM 2020. Dass er noch Luft nach oben hat, weiß er auch. Er muss sich einfach keinen Kopf mehr machen. Er hat es in sich und muss es nur herausholen“, sagte Büskens.

Vielleicht am Samstag? Wichtig wäre es – Schalkes Rückstand auf die Aufstiegsplätze beträgt noch vier Punkte.