Gelsenkirchen. Das ist eine Überraschung: Nur acht Monate nach der Freistellung kehrt Simon Henzler als Torwarttrainer zum FC Schalke 04 zurück.

Es war eine Entscheidung, die im Sommer 2021 unerwartet kam. Torwarttrainer Simon Henzler musste den Zweitligisten FC Schalke 04 verlassen, weil sich die sportliche Leitung der Königsblauen einen "neuen Impuls" erhoffte. Für Henzler kam der erfahrene Wil Coort (61), der einen ganz anderen Stil des Torwarttrainings prägen sollte. Etwa acht Monate später folgt die Rolle rückwärts: Coort wurde mit Trainer Dimitrios Grammozis am Sonntag freigestellt. Der 45-jährige Henzler, dessen Vertrag noch gültig ist, kehrt mit sofortiger Wirkung zurück.

Schalke: Rouven Schröder begründet Coort-Entlassung

Konkret vorgefallen sei nichts, sagte Sportdirektor Rouven Schröder über den Coort-Rauswurf. "Er war für Dimitrios Grammozis mehr als ein Torwarttrainer, fast ein weiterer Assistenztrainer. Deshalb war ganz klar, dass wir ihm danken für seine Arbeit und auch Respekt äußern, ihn aber auch freistellen."

Doch warum nun Henzler? Schalke hätte vorübergehend auch U23-Torwarttrainer Christian Wetklo befördern können, bis ein neuer Trainer im Sommer seinen Kandidaten mitbringt. "Damals hatten wir inhaltlich und menschlich nie an Simon gezweifelt", sagte Schröder und fügte hinzu: "Er kennt Schalke aus dem Effeff, wird sich von Anfang an wieder einbinden. Für uns ist es die logische Entscheidung. Simon brennt."

Arbeiten auf Schalke wieder zusammen: Torwarttrainer Simon Henzler (l.) und Torwart Ralf Fährmann.
Arbeiten auf Schalke wieder zusammen: Torwarttrainer Simon Henzler (l.) und Torwart Ralf Fährmann. © firo

Schalke: Henzler ist mit Fährmann befreundet

Eine gute Entscheidung ist das vor allem für den aktuellen Ersatztorwart Ralf Fährmann (34), der mit Henzler eng befreundet ist und den Torwarttrainer-Wechsel zum Leidwesen der sportlichen Leitung lautstark beklagt hatte. „Simon ist für mich einer der, wenn nicht sogar der beste Torwarttrainer in Deutschland. Er hat überall ein hohes Standing. Es schmerzt, auf ihn zu verzichten“, sagte Fährmann im Sommer 2021. Sein Verhältnis zu Coort war stets lediglich professionell, nicht herzlich. Mit Henzlers Art des Torwarttrainings konnte Fährmann zudem mehr anfangen. Coort war es, der im September 2021 auf einen Torwartwechsel von Fährmann zu Martin Fraisl drängte.

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Kehrt nun automatisch Fährmann zwischen die Pfosten zurück? Schröder traut Henzler eine neutrale Bewertung zu: "Bei Simon mache ich mir gar keine Sorgen - a) weil ich ihn persönlich kenne und mit ihm gesprochen habe und b) weil er weiß, was seine Aufgabe ist - eine gewisse Neutralität als Sportsmann und eine Entscheidung im Sinne der Mannschaft."