Schalke 04 hatte sich durch den Sponsorenwechsel einen Aufbruch erhofft. Stattdessen gab es Frust und die Trennung vom Trainer. Ein Kommentar.

Alles war gut vorbereitet, um diesen Tag auf Schalke zu einem bedeutenden zu machen. Es sollte ein Tag der Zuversicht werden, ein Tag des Zusammenhalts, ein Tag des Aufbruchs. Die schwere Altlast der Gazprom-Partnerschaft war beseitigt, das Wohnungsunternehmen Vivawest mit seiner Hauptverwaltung im Gelsenkirchener Nordsternpark passt als Hauptsponsor deutlich besser zu Schalke. Und dann dieses Trikot, perfekt in dieser Zeit: Wer wollte die Aufschrift „GEmeinsam für Frieden“ nicht gutheißen?

Wie schon so oft auf Schalke: Ein empfindlicher Rückschlag in einer Zeit der Hoffnung

Aber es kam mal wieder anders. Es kam so, wie es dieser Verein schon so häufig erlebt hat: Wenn man glaubte, jetzt könnte es aufwärts gehen, gab es einen empfindlichen Rückschlag. Die sportliche Niederlage, das tief enttäuschende 3:4 gegen Hansa Rostock, war mehr als ein Dämpfer. Dieses frustrierende Resultat gab den letzten Anstoß für ein schmerzhaftes Eingeständnis: dass es mit Trainer Dimitrios Grammozis nicht mehr weitergehen konnte, wenn es im Saison-Endspurt noch eine Resthoffnung auf den Aufstieg geben soll. Der Rückstand ist bereits gravierend.

Typisch Schalke, das alles.

Ratlos am Rand: Dimitrios Grammozis bei seinem letzten Spiel als Schalke-Trainer gegen Hansa Rostock.
Ratlos am Rand: Dimitrios Grammozis bei seinem letzten Spiel als Schalke-Trainer gegen Hansa Rostock. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Unter Grammozis war auf Schalke kein spielerischer Fortschritt zu erkennen

Dimitrios Grammozis, Typ netter Kerl übrigens, verdient Respekt für seinen Mut, Schalke in der Abstiegssaison in einer bereits ausweglosen Lage übernommen zu haben. Es ist ihm auch gelungen, das neue Team zu einer Einheit zu formen, kein Schalke-Fan muss sich mehr für die Haltung seiner Mannschaft schämen. Aber: Fußballerisch gab es keine Entwicklung, der Offensivplan beschränkte sich offenbar auf Flanken auf Top-Torjäger Simon Terodde, und die defensive Absicherung war am Samstag nicht zum ersten Mal anfängerhaft. Die Trennung vom Trainer war notwendig, wahrscheinlich erfolgte sie schon zu spät.

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Jetzt hat Schalke nichts mehr zu verlieren, jetzt wird ein Mann gebraucht, der die Spieler für die verbleibenden neun Spiele zielgerichtet antreiben kann. Das muss nicht zwingend auch schon der Trainer für die neue Saison sein. Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder werden wissen, dass sie eine perspektivische Strategie brauchen. Und nicht schon wieder eine schnelle Lösung, von der erhofft wird, dass sie sich als langfristig erweist.