Gelsenkirchen. Thomas Ouwejan ist verletzt und könnte Schalke im Spiel gegen Rostock am Samstag fehlen. Das wäre ein schwerer Schlag für S04. Eine Analyse.
Für Schalke 04 wäre das im Zweitliga-Aufstiegskampf die Horror-Nachricht: Thomas Ouwejan, der unverzichtbare Linksverteidiger, droht für das Heimspiel gegen Hansa Rostock (Samstag, 13.30 Uhr/Sky) auszufallen. Ihn plagen muskuläre Probleme, wie Trainer Dimitrios Grammozis am Donnerstag verkündete. Doch wer könnte Ouwejan auf seiner Position und bei Standardsituationen ersetzen?
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"Thomas hatte gegen Ende des Spiels beim Karlsruher SC einen Sprint gemacht. Danach hat er die muskuläre Geschichte gemerkt. Er hat aber trotzdem weiterspielen und 90 Minuten durchhalten können, weil er nicht den Eindruck hatte, dass es nicht mehr geht", erzählte Grammozis und ergänzte: "Nach dem Spiel wurde es auf der Bus-Rückfahrt schlimmer. Deshalb haben wir ihn in den vergangenen Tagen vorsorglich aus dem Training gelassen." Nach den Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag werde er entscheiden, ob es für das Rostock-Spiel reicht. Wer oder was sind Ouwejans Alternativen?
Kerim Calhanoglu: Er ist außer Ouwejan der einzige Linksverteidiger im Aufgebot. Allerdings spielte er erst einmal in dieser Saison, fehlte zuletzt im Kader. In den vergangenen vier Spielen zählte er in der U23 in der Regionalliga West zur Startelf. Auf den 19-Jährigen zu setzen, wäre ein Risiko.
Henning Matriciani: Der 21-Jährige gilt als Allzweckwaffe in der Abwehr. Aber: Er ist wie Calhanoglu unerfahren, stand noch nicht in der Anfangsformation und ist gelernter Innenverteidiger. Auch das wäre nicht risikolos.
Darko Churlinov: Das ist sehr unwahrscheinlich. Der aktuelle Rechtsverteidiger spielte einmal links hinten - im DFB-Pokal beim Drittligisten 1860 München. Wegen einer ganz schlechten Leistung wurde er bereits nach 22 Minuten ausgewechselt.
Marius Bülter: Den Stürmer auf einer Außenposition einzusetzen, ging bei der 1:2-Niederlage in Düsseldorf schief. Dennoch ist denkbar, dass er wieder außen spielt, nur diesmal nicht rechts, sondern links. Wäre aber auch nur eine Notlösung.
Umstellung auf Viererkette: Grammozis hielt bisher stur an seinem 3-5-2-System fest - was auch mit Ouwejan zu tun hatte. In einer Viererkette, so lautete die Argumentation des Trainers, wäre der Niederländer seiner Stärken zu sehr beraubt. Ohne Ouwejan wäre eine taktische Umstellung vorstellbar, mit einem defensivstarken Spieler wie Matriciani außen und einem offensiv orientierten Bülter davor.
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Doch nicht nur Taktik und Personal würden Grammozis Kopfzerbrechen bereiten. Ouwejan ist auch der einzige Standardschütze, hat bereits acht Treffer vorgelegt. Wer vertritt ihn?
Rodrigo Zalazar: Vertreter Nummer eins wäre Rodrigo Zalazar, der bei seinen bisherigen Stationen gute Ecken und Freistöße schoss. Zalazar saß zuletzt aber zweimal nur auf der Bank, er müsste erst einmal wieder zur Startelf zählen.
Danny Latza: Das gilt auch für Kapitän Danny Latza, der bei seiner vorherigen Station Mainz 05 häufig Ecken und Freistöße schoss.
Marcin Kaminski: Freistöße in Höhe der Mittellinie könnte Innenverteidiger Kaminski schießen - so entstand das Tor zum 3:1-Endstand im Hinspiel gegen Düsseldorf.
Doch klar ist: Alle Varianten, ob in der Startelf oder bei Standards, sind schlechter als Thomas Ouwejan. Deshalb wird die medizinische Abteilung bis zum letzten Moment hart arbeiten, um den 25-Jährigen fit zu machen.