Essen. Schalke 04 wird die Zusammenarbeit mit seinem Hauptsponsor Gazprom nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beenden. Ein Kommentar.
Als Bernd Schröder zu Beginn des Jahres das Amt des Vorstandsvorsitzenden beim FC Schalke 04 übernahm, wusste er natürlich, dass er sich auf eine schwierige Mission eingelassen hatte. Sportlich Zweite Liga, wirtschaftlich in Not – es gab mal angenehmere Zeiten für einen Einstieg als Verantwortlicher bei diesem emotional aufgewühlten Traditionsklub. Aber auch der mutige Neue konnte nicht ahnen, was nun gleich am Anfang auf ihn zukam.
Schalke-Führung nimmt schmerzhaften Schnitt vor
Seit Jahren gab es Kritik an Schalkes Partnerschaft mit dem Hauptsponsor Gazprom. Durch Russlands Überfall auf die Ukraine ließ sich diese Verbindung nicht mehr halten. In so kurzer Zeit eine so klare Entscheidung zu fällen und einen Plan für die Zukunft zu erstellen, das verdient Respekt. Hier hat ein komplett neuer Vorstand in enger Zusammenarbeit mit dem vom ebenfalls neuen Vorsitzenden Axel Hefer geführten Aufsichtsrat einen schmerzhaften Schnitt vorgenommen, der sich langfristig als wertvoll herausstellen wird. Wie sehr die Fans das zu schätzen wissen, zeigten sie schon am Montag, als sie in Massen versuchten, das Trikot ohne Gazprom-Aufschrift vom vergangenen Samstag zu erwerben.
Jetzt geht es nur noch darum, ob sich Schalke und Gazprom auf eine Vertragsauflösung einigen können, oder ob Schalke den Vertrag kündigen muss. Erst danach will der Verein bekanntgeben, wie der nächste Hauptsponsor heißt. Die frei werdende Werbefläche ist jedenfalls für manche Unternehmen hochinteressant – der Nachfolger von Gazprom wird garantiert maximale Aufmerksamkeit erhalten.
Neue Schalke-Führung hat guten Job gemacht
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass man einen Fußballverein nicht dafür feiern muss, wenn die jahrelange Abhängigkeit von einem fragwürdigen Sponsor beendet wird. Doch von denjenigen, die diesen Deal einst einfädelten und ihn mehrmals verlängerten, ist niemand mehr im Amt. Die neue Schalker Vereinsführung hat einen guten Job gemacht.