Gelsenkirchen. Gegen den KSC verzichtet Schalke auf den Gazprom-Schriftzug auf der Brust. Ein Zeichen, das sich Kobiashvili auch 2008 gewünscht hätte.

Seit Donnerstagnachmittag ist es offiziell: Schalke 04 wird beim Auswärtsspiel gegen den Karlsruher SC am Samstag (13.30 Uhr/Sky) ohne die Aufschrift von Hauptsponsor Gazprom auf der Trikot-Brust auflaufen. Damit reagiert der Zweitligist auf den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine.

In einer Mitteilung der Schalker heißt es: „Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage hat sich der FC Schalke 04 entschieden den Schriftzug von den Trikots zu nehmen.“ Denn das Energie-Unternehmen Gazprom ist mehrheitlich in Besitz des russischen Staates.

Ex-Schalker Levan Kobiashvili verzichtete auf Champions-League-Qualifkationsspiel

Anstatt weiter für das russische Staats-Unternehmen zu werben, wird Schalke gegen den Karlsruher SC mit Sondertrikots auflaufen, bei denen lediglich „Schalke 04“ auf der Brust steht. Eine Entscheidung, die bei den Anhängern der Königsblauen gut ankommt. Auch Ex-S04-Profi Levan Kobaishvili freut sich darüber, wie er in den Sozialen Medien schreibt. „Ich begrüße die Nachricht, dass mein Ex-Verein den Namen des russischen Öl-Konzerns von seinen Trikots verbannt“, teilte der 44-Jährige mit, der inzwischen Präsident des georgischen Fußballverbandes ist.

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Ein ähnliches Vorgehen hätte sich der 102-fache Nationalspieler Georgiens wohl auch im Jahr 2008 gewünscht, als der Kaukasuskrieg zwischen Russland und seinem Heimatland ausgebrochen war. Zwischen dem 7. und 12. August 2008 wurden bei der Auseinandersetzung mehr als 800 Menschen getötet – eine Zeit, in der der ehemalige Schalker große Angst um seine Familie hatte.

Aufgrund des Krieges mit Russland sah sich der Georgier nicht in der Lage, am 13. August 2008 ein Champions-League-Qualifikationsspiel mit S04 bei Atlético Madrid (1:0) zu spielen. „Er fühlt sich nicht in der Lage, Fußball zu spielen“, erklärte Schalkes Ex-Manager Andreas Müller damals. „Darauf haben wir Rücksicht genommen.“ Kobiashvili stand beim Spiel gegen die Spanier zwar im Kader, sollte aber nur im „absoluten Notfall“ von Trainer Fred Rutten eingesetzt werden – dazu kam es aufgrund des Schalker Sieges nicht.

Kobiashvili postet Bild im Schalke-Trikot - mit durchgestrichenem Gazprom-Schriftzug

„Für mich war es kategorisch ausgeschlossen, mit einem Trikot auf dem Platz zu stehen, auf dem Gazprom steht“, schreibt Kobiashvili zur damaligen Situation bei Instagram. „Aus diesem Grund habe ich mich geweigert, gegen Atlético Madrid zu spielen.“ Zusätzlich veröffentlichte er ein Foto von sich im Schalke-Trikot, auf dem das Logo des russischen Energie-Unternehmens durchgestrichen ist.

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Drei Tage nach dem Spiel in Madrid lief Kobiashvili dann wieder in der Liga für Schalke auf – mit Gazprom-Werbung auf seinem Trikot. „Ich spiele für den Verein, nicht für den Sponsor“, stellte er im Zuge des Kaukasuskrieges allerdings klar.