Gelsenkirchen. Als Russe ist Mikhailov direkt von den politischen Ereignissen in der Ukraine betroffen. Grammozis wird mit dem 18-Jährigen darüber sprechen.

Die Angriffe russischer Soldaten auf die Ukraine überschatten auch bei Schalke 04 die Vorbereitung auf das kommenden Zweitligaspiel beim Karlsruher SC am Samstag (13.30 Uhr). „Es gibt niemanden in der Mannschaft, der die politische Situation komplett ausblenden kann“, bestätigt Trainer Dimitrios Grammozis. „Fußball ist uns zwar wichtig, aber die anderen Dinge sind viel wichtiger.“

Trotz der Situation in der Ukraine versuchen sich Grammozis und seine Spieler allerdings „aufs Sportliche zu konzentrieren“, wie der Trainer sagt. „Es sind zwar mehr als nur Nebengeräusche, aber wir müssen versuchen, das auf dem Platz auszublenden. Wir müssen unseren Job machen und hoffen natürlich alle auf einen möglichst friedlichen Ausgang.“

Schalke-Talent Yaroslav Mikhailov „viel direkter betroffen“

Besonders betroffen von den politischen Entwicklungen ist auf Schalke der junge Russe Yaroslav Mikhailov. Bis Saisonende ist der 18 Jahre alte Juniorennationalspieler seines Landes noch von Zenit St. Petersburg nach Gelsenkirchen ausgeliehen. „Wir haben in den vergangenen Tagen immer mal wieder über die Situation gesprochen“, erklärt Grammozis. „Aber die Geschehnisse haben sich über Nacht noch einmal verändert“, weshalb der Trainer erneut das Gespräch mit seinem Spieler suchen wird. „Wir müssen natürlich darüber reden, weil es ihn viel direkter betrifft als uns“, sagt der Schalker Coach.

Grammozis hofft dennoch, dass sich Mikhailov während der 90 Minuten in Karlsruhe „auf das Sportliche konzentrieren“ kann. Ob der Russe im Wildpark zum Kader der Schalker zählen wird, ließ der Trainer offen. Noch beim 2:0-Sieg gegen den SC Paderborn stand der 18-Jährige etwas überraschend in der Anfangsformation von S04.

Welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die Schalker Zusammenarbeit mit dem Haupsponsor Gazprom hat, ließ der Klub noch offen. Klubsprecher Marc Siekmann kündigte an, dass sich die Vereinsführung zu diesen Themen „zu gegebener Zeit äußern“ wird.