Düsseldorf. Nach dem 1:2 in Düsseldorf rannte Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis sofort zu Schiedsrichter Osmers. Uns verriet er, was dahinter steckte.

Das Spiel war gerade beendet, da musste bei Trainer Dimitrios Grammozis vom FC Schalke 04 die Wut einfach nur raus. Schalke hatte das Zweitliga-Duell bei Fortuna Düsseldorf mit 1:2 (1:0) verloren, dazu noch sehr schlecht gespielt. Grammozis war verärgert und rannte sofort auf Schiedsrichter Harm Osmers zu. Es war vor allem Frustabbau, der Grammozis zum Schiedsrichter trieb. Der Düsseldorfer Kapitän André Hoffmann und Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder mussten den Trainer zur Seite schieben. Schon während des Spiels hatte Osmers Grammozis einmal an der Seitenlinie ermahnt.

Auch interessant

Dabei hatte Osmers keine spielentscheidenden Fehler gemacht - beide Tore der Fortuna waren regulär herausgespielt, die beiden Gelben Karten des Spiels sahen die Düsseldorfer, bei einem gelbwürdigen Foul von Schalke-Kapitän Victor Palsson (7.) beließ es Osmers bei einer Ermahnung. Warum dann die Wut? "Der Schiedsrichter hatte keine klare Linie, an der sich die Spieler orientieren konnten - deshalb waren die Profis sehr unruhig, das Spiel wurde hektisch. Dann ist es klar, dass man nach dem Spiel da noch einmal nachhakt", sagte Grammozis auf Nachfrage dieser Redaktion.

Schalke-Trainer Grammozis: "Sehr viel für Fortuna gepfiffen"

Was der Trainer konkret damit meinte? Seiner Ansicht nach bewertete Osmers offensive Zweikämpfe nicht gerecht. "Uns wurden viele Duelle gar nicht abgepfiffen. Simon Terodde hat zum Beispiel keinen Freistoß für sich gepfiffen bekommen. Auf der anderen Seite wurde sehr viel für die Fortuna gepfiffen", sagte Grammozis. Und was sagen die Fakten? Die Anzahl der begangenen Fouls war in der Tat unterschiedlich: Fortuna foulte neun Mal, einmal übrigens auch Terodde - es war für Grammozis also ein gefühlter Eindruck. Die Schalker Marvin Pieringer und Darko Churlinov fielen manchmal zu offensichtlich. Die Schalker foulten 14-mal.

Auch interessant

Zwei Szenen nannte Grammozis bei seiner Schiedsrichter-Kritik aber nicht: In der 69. Minute sank nach der ersten Schalker Ecke Innenverteidiger Malick Thiaw im Strafraum zu Boden - er war von seinem Gegenspieler in den Schwitzkasten genommen worden. Für solche Szenen wurden bereits Elfmeter gepfiffen. Doch Osmers schaute sich die Aktion nicht einmal am Video-Bildschirm an - und es blieb dabei: Auch im 22. Saisonspiel bekamen die Königsblauen keinen Elfmeter zugesprochen. Ein Elfmeter-Tor gelang für S04 zuletzt Daniel Caligiuri am 14. Juni 2020 gegen Bayer Leverkusen...

Schalke: Verdient in Düsseldorf verloren

In der 78. Minute unterband der Düsseldorfer Jordy de Wijs mit einem taktischen Foul im Mittelkreis an Victor Palsson einen aussichtsreichen Konter. Osmers pfiff ab, zeigte de Wijs Gelb, nahm den Schalker Spielern aber den Vorteil, einen Konter aussichtsreich zu Ende spielen zu können.

Es passte zu diesem furchtbaren Tag, dass auch die Kleinigkeiten nicht passten. Nun hat Schalke drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.