Gelsenkirchen. Schalke 04 hat nach Standardsituationen elf Tore erzielt. Wir analysieren, was gut läuft und wie sich die Königsblauen noch verbessern können.
Immer, wenn von den gegenwärtigen Stärken des FC Schalke 04 in der Zweiten Liga die Rede ist, dann fällt schnell das Wort "Standardsituationen". Das liegt vor allem an Thomas Ouwejan, dem wohl besten Schützen der Liga, aber auch an den zahlreichen kopfballstarken Schalke-Spielern - zum Beispiel Marcin Kaminski, Simon Terodde und Malick Thiaw. "Bisher haben wir nach Standards ganz ordentlich getroffen", sagte Trainer Dimitrios Grammozis. Doch ist wirklich alles gut? Nein, alles klappt noch nicht. Eine Schalke-Analyse.
Schalke: Das läuft gut
Thomas Ouwejan: Zehn der elf Standard-Tore erzielte Schalke nach Freistößen und Ecken des Linksverteidigers. Nicht alle legte er direkt vor. Jeder Zweitliga-Trainer hat Respekt vor dem besten linken Fuß der Liga.
Variante über den ersten Pfosten: Schalkes beliebteste Standard-Variante führte schon zu vier Treffern, darunter waren zwei Eigentore: Ouwejan schlug den Ball jeweils mit viel Spin auf den kurzen Pfosten, dort verlängerte Marius Bülter - einmal traf Bülter selbst, dreimal legte er vor.
Verschiedene Zielspieler: Top-Torjäger Simon Terodde ist nicht allein der Zielspieler. Die elf Tore verteilten sich auf Terodde (3), Mehmet Can Aydin, Marcin Kaminski, Malick Thiaw, Marius Bülter und Ko Itakura. Zudem profitierte Schalke von drei Eigentoren.
Schalke: Das läuft nicht so gut
Salif Sané ins Spiel bringen: Der 1,98 Meter große Abwehr-Riese sollte - wenn er fit ist - Schalkes größte Stärke bei Standards sein. Das klappte bisher nicht. "Salif stellt aufgrund seiner Statur schon etwas da. Der Gegner fokussiert sich deshalb schon auf ihn. Wenn du so einen Spieler hast, willst du natürlich noch mehr in Aktion bringen", sagte Grammozis. Wenn Ouwejan aber seinen Stil (viel Speed und Spin, aber nicht zu hoch) umstellen würde, wären die Bälle "für den Gegner besser zu verteidigen", so Grammozis.
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Direkte Freistoßtore: Da steht noch die Null - beinahe hätte Ouwejan gegen Regensburg getroffen. Doch sein Freistoß klatschte gegen die Latte.
Elfmetertore: 21 Spieltage sind um - Schalke hat noch keinen Elfmeter zugesprochen bekommen. In Aue stand Simon Terodde schon am Elfmeterpunkt, doch der Video-Assistent nahm die Entscheidung zurück. "Das ist schon kurios. Das thematisieren wir auch in der Kabine, dass wir noch keinen Elfer hatten. Das zeigt, dass wir immer wieder die Situationen provozieren müssen mit Angriffen", sagte Terodde nach dem Aue-Spiel.
Ob sich das am Sonntag ändert? Am 22. Spieltag treten die Königsblauen bei Fortuna Düsseldorf an (13.30 Uhr/Sky).
Schalke 04 - elf Tore nach Standardsituationen in der Übersicht
1. Tor - Kiel gegen S04 (0:3) zum 0:1: Freistoßflanke von Ouwejan, Terodde trifft mit dem rechten Fuß.
2. Tor - Kiel gegen S04 (0:3) zum 0:2: Wieder eine Freistoßflanke von Ouwejan, wieder verwandelt Terodde
3. Tor - S04 gegen Düsseldorf (3:1) zum 3:1: Kaminski schlägt einen Freistoß von der Mittellinie an die Strafraumgrenze, Terodde dreht sich um seinen Gegenspieler Nedelcu und erzielt mit einem Flachschuss das 3:1.
4. Tor - S04 gegen Ingolstadt (3:0) zum 2:0: Ecke von Ouwejan in die Mitte, dort holt Aydin zum Scherenschlag aus und donnert den Ball unter die Latte - wie Karate-Kid.
5. Tor - S04 gegen Dresden (3:0) zum 2:0: Wieder eine Ecke von Ouwejan, Bülter steht am ersten Pfosten frei und verlängert den Ball in die lange Ecke.
6. Tor - S04 gegen Dresden (3:0) zum 3:0: Diesmal verwandelt Kaminski eine Freistoßflanke von Ouwejan aus kurzer Distanz.
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7. Tor - S04 gegen Darmstadt 98 (2:4) zum 1:0: Nach einer Ecke verlängert Bülter den Ball, 98-Stürmer Luca Pfeiffer verlängert den Ball mit dem Bauch ins eigene Tor.
8. Tor - S04 gegen Sandhausen (5:2) zum 3:1: Das nächste Eigentor - wieder schießt Ouwejan eine Ecke, wieder verlängert Bülter am ersten Pfosten, diesmal springt der Ball von Sandhausens Zhirov ins eigene Tor.
9. Tor - S04 gegen Nürnberg (4:1) zum 2:1: Eigentor Nummer drei: Der FCN wehrt eine Ouwejan-Ecke zunächst an die Strafraumgrenze ab, doch den folgenden Schuss von Idrizi fälscht FCN-Stümer Manuel Schäffler ins eigene Tor ab.
10. Tor - HSV gegen S04 (1:1) zum 1:1: Powerplay in der Schlussphase, nach einer Ouwejan-Ecke fliegt der Ball wie eine Flipperkugel durch den HSV-Strafraum. Ko Itakura vollstreckt schließlich.
11. Tor - S04 gegen Regensburg (2:1) zum 2:1: Oft gesehen, schwer zu verteidigen: Freistoß Ouwejan, Bülter verlängert am kurzen Pfosten, diesmal verwandelt Malick Thiaw.