Gelsenkirchen. Kapitän Danny Latza hat es zuletzt nicht in die Schalker Statelf geschafft. Vor dem Spiel gegen Aue spricht Trainer Grammozis Klartext.
Kurz wurde der Blick von Dimitrios Grammozis böse. „Warum sollte ich ein Problem mit Danny haben?“, sagte der Trainer von Schalke 04 am Mittwoch energisch, als er auf mögliche Spannungen zwischen ihm und seinem Kapitän Danny Latza angesprochen wurde. „Man muss ja nicht gleich ein Problem haben, nur weil er mal nicht spielt. Es kann auch an der Ausrichtung oder an der momentanen Verfassung liegen.“
Grammozis weiter: „Dann müsste ich ja mit allen Spielern ein Problem haben, die mal nicht spielen. Wir sind hier im Leistungssport.“ Fakt ist aber: Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde beim 1:1 gegen Holstein Kiel am vergangenen Wochenende erst fünf Minuten vor dem Abpfiff eingewechselt. Den Vorzug in der Zentrale hatten die jüngeren und agileren Rodrigo Zalazar (22) und Blendi Idrizi (23) erhalten. Den Routiniers Latza und Dominick Drexler (31) blieb nur ein Platz auf der Ersatzbank.
Grammozis: Latza "ganz wichtiger Faktor" für Schalke
Auch, weil sowohl Latza als auch Drexler zum Ende des Vorjahres Probleme mit Muskelverletzungen hatten. Beide verpassten Teile der Vorbereitung. „Danny weiß auch, dass er nach seiner langen Verletzung noch nicht bei 100 Prozent ist“, sagte Grammozis etwa zum Kapitän. „Trotzdem ist er ein ganz wichtiger Faktor für uns, nicht umsonst ist er unser Kapitän.“
Dass Latza allerdings wichtig für die Schalker ist, konnte er seit Saisonbeginn noch nicht zeigen. Schon im ersten Saisonspiel verletzte er sich schwer und fiel mehrere Monate aus. Nach seinem Comeback Ende Oktober hatte er dann Probleme, zurück in die Mannschaft zu finden – und verletzte sich erneut. Für den gebürtigen Gelsenkirchener, der eigentlich der Kopf der Schalker Mannschaft sein soll, glich die Hinrunde einem Albtraum. „Er wird jetzt Stück für Stück wieder an die Mannschaft herangeführt und wenn er bereit ist, wird er auch wieder spielen“, stellt Trainer Grammozis klar.
Schalke: Zalazar konnte im Mittelfeld zuletzt überzeugen
Aber die Konkurrenz auf Latzas Position ist inzwischen groß. In den zurückliegenden Spielen konnte vor allem Rodrigo Zalazar in der Zentrale überzeugen. In Sachen Tempo und Spielfreude ist er dem Routinier überlegen. Auch gegen Kiel kreierte er einige gute Chancen und entschied Dribblings für sich – bis dem 22 Jahre alten Uruguayer nach etwa einer Stunde die Kraft ausgegangen ist. Vom Talent Zalazars schwärmt Grammozis regelmäßig, doch der Trainer sagt auch: „Er muss eine gute Mischung finden, denn er muss die Leistungen über 90 Minuten bringen.“
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Die Position im zentralen Mittelfeld neben Zalazar hatte in den vergangenen Spielen Blendi Idrizi sicher, dessen Spiel ähnlich frech und unbekümmert ist. Schon im Spiel gegen den FC Erzgebirge Aue an diesem Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) allerdings könnten die Karten neu gemischt sein. Der Konkurrenzkampf ist groß. Mit Blick auf vier starke Profis für nur zwei Positionen wird es auf Schalke erneut Härtefälle geben. „Wir brauchen diese gute Mischung und den Konkurrenzkampf“, sagte Grammozis, der gerade mit den Spielern, die enttäuscht sind, immer wieder das Gespräch sucht. „Aber jeder muss Profi sein. Es geht um die Mannschaft, um Schalke 04. Da muss der eine oder andere auch mal sein Ego zurückstellen.“