Gelsenkirchen. Die Corona-Fallzahlen steigen, auch einige Profi-Fußballer sind infiziert. Schalkes Torwart Fraisl befürchtet eine erneute Bubble am Saisonende.
Die Corona-Fallzahlen in Deutschland steigen stark an, die hochansteckende Omikron-Variante des Virus breitet sich aus – und auch der Profi-Fußball spürt die Folgen bereits. Zahlreiche Spieler der 1. und 2. Bundesliga haben sich in den vergangenen Wochen mit dem Coronavirus infiziert, selbst Spielabsagen und Verlegungen rücken wieder näher.
Um diese so gut es geht zu vermeiden, beschloss die Deutsche Fußball Liga (DFL) im vergangenen Jahr unter anderem eine sogenannte Corona-Bubble. Alle Erst- und Zweitligisten mussten vor dem Saisonendspurt im Mai für zwei Wochen in spezielle Quarantäne-Trainingslager. Dort hatten die Profis nahezu keinen Kontakt zur Außenwelt mehr. Kontakte und somit auch die mögliche Ansteckungsgefahr sollten minimiert werden – selbst ihre Familien durften Spieler nicht treffen. „Ich befürchte, dass es in den letzten Wochen der Saison wieder zu einer Bubble kommen könnte“, sagte Torwart Martin Fraisl von Schalke 04 bei Sky.
Schalke hat Hygienemaßnahmen noch einmal verschärft
Mit Blick auf die vielen Corona-Fälle im Profi-Fußball wird schon jetzt über eine erneute Errichtung solcher Maßnahmen diskutiert. „Aktuell ist es noch zu früh für eine Bubble“, erklärte Fraisl. „In Ländern wie Spanien oder England sieht man, dass es schon jetzt problematisch wird. Wir in Deutschland hinken der Omikron-Welle aber zum Glück noch ein bisschen hinterher und können vielleicht von den anderen Ländern lernen.“
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Damit es in Deutschland nicht zu ähnlichen Zuständen wie in der Premier League kommt, wo schon zahlreiche Spiele verlegt werden mussten, haben viele Teams ihre Hygienemaßnahmen noch einmal verschärft - auch Schalke. So wurde eine Reise ins Trainingslager abgesagt, auch auf Gruppensitzungen wird derzeit verzichtet. „Wir können jetzt hier in Gelsenkirchen kein Halligalli machen“, sagte Fraisl über die Vorbereitung der Königsblauen auf das erste Ligaspiel 2022 gegen Holstein Kiel am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky). „Hier haben die Verantwortlichen harte Maßnahmen eingeführt.“ Zuletzt sei es für die Mannschaft deshalb schwer gewesen, sich auf die verbleibenden 16 Spiele einzuschwören, berichtet der 28 Jahre alte Österreicher.
Schalke-Torwart Fraisl: "Es geht um die Abwägung von Chance und Risiko"
Doch nicht alle Profi-Teams verzichten in der Vorbereitung auf derart viel. Auch einige Zweitligisten sind trotz der erhöhten Corona-Ansteckungsgefahr auf Reisen in Trainingslager aufgebrochen – wie der Tabellenführer FC St. Pauli. Ein Vorteil für die Konkurrenz? „Klar, es kann ein Vorteil sein. Es kann aber auch ein Nachteil sein, wenn sie sich dort mit Corona infizieren“, stellte Fraisl klar. “Es geht um die Abwägung von Chance und Risiko. Die Verantwortlichen hier auf Schalke haben entschieden und das Verhältnis passt.“ (rha)