Gelsenkirchen. Darko Churlinov war am Freitagabend der Matchwinner auf seinen der Schalker. Nach dem Spiel gab der 21-Jährige sich bestens gelaunt und humorvoll

„Manchmal“, sagt Darko Churlinov, „fällt es mir noch schwer, Deutsch zu verstehen. Beim letzten Mal habe ich mich noch nicht getraut, Deutsch zu sprechen. Aber heute habe ich ein Tor gemacht, da traue ich mich“, erklärt der 21 Jahre alte Stürmer von Schalke 04 am Freitagabend und lacht laut. Und diese Freude kommt nicht von ungefähr, denn beim 4:1-Sieg der Schalker gegen den 1. FC Nürnberg war der Nord-Mazedonier der entscheidende Mann. Das 1:0 durch Thomas Ouwejan leitete er mit einem tollen Dribbling ein, das 3:1 erzielte er selbst.

Wie er seine Leistung selbst bewertet? „Überragend“, sagt er nur und lacht erneut. Auffällig war, dass er gegen den FCN erstmals seit seinem Wechsel zu Schalke in der Sturmspitze aufgeboten wurde. Seine Lieblingsposition allerdings ist der linke Flügel, wie er selbst erklärt. „Von da kann ich meine Dinge machen.“ Dinge, wie vor der Schalker 1:0-Führung, als er Enrico Valentini vernascht.

Schalkes Darko Churlinov: Aus dem Krankenstand zum Matchwinner

Dass Churlinov in der Sturmspitze aushelfen musste, lag an den großen Personalsorgen der Königsblauen. In Marius Bülter (sechs Saisontore) und Simon Terodde (zwölf Saisontore) fehlt dem Klub das angestammte Sturmduo. „Simon und Bülti fehlen uns“, gibt Churlinov zu. „Doch alle Spieler, die verletzt sind, fehlen uns. Ich sage immer: Wenn derjenige, der die Position übernimmt, 100 Prozent gibt, kann alles passieren. Und das haben wir heute sehr gut gemacht.“

Torjubel: Rodrigo Zalazar (links) und Darko Churlinov freuen sich.
Torjubel: Rodrigo Zalazar (links) und Darko Churlinov freuen sich. © dpa

Dass Churlinov gegen die Nürnberger überhaupt spielen konnte, stand unter der Woche noch in den Sternen. Die vergangenen drei Ligaspiele verpasste die Leihgabe vom VfB Stuttgart aufgrund einer Schulterverletzung. „Ich hatte die Bänder in der rechten Schulter angerissen“, beschreibt er. „Das hat länger gedauert, als ich wollte. Ich dachte, ich wäre nach einer oder maximal zwei Wochen wieder zurück.“ Nun aber hat der Nationalspieler Nord-Mazedoniens keine Schmerzen mehr. „Und das freut mich riesig“, so Churlinov.

Schalke: Darko Churlinov lobt die Einstellung der Mannschaft

Freude war auf dem Rasen nicht nur bei Churlinov zu sehen. Die komplette Schalker Offensive wirbelte und überzeugte mit gutem Kombinationsspiel. Hat es dem Matchwinner gegen den FC besonders Spaß gemacht? „Wenn ich Fußball spiele, macht es mir am meisten Spaß“, sagt er. Seinen Teamkollegen attestiert er aber über 90 Minuten tolle Einsatzbereitschaft: „Die Mannschaft hat während des Spiels 100 Prozent gegeben – in jeder Minute“. Das Ergebnis von 4:1 empfindet er deshalb als verdient.

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Durch den Sieg gegen Nürnberg springt Schalke zumindest über Nacht auf den Relegationsrang. Im letzten Spiel vor dem Weihnachtsfest muss Königsblau am kommenden Samstag beim Hamburger SV ran. „Wenn da wieder jeder 100 Prozent gibt, mache ich mir keine Sorgen“, sagt Darko Churlinov mit Blick auf das Duell gegen den einstigen Bundesliga-Dino.