Gelsenkirchen. Torjäger Simon Terodde fällt in den drei wichtigen Spielen im Dezember aus. Wir beantworten die wichtigsten Fragen der Schalke-Fans.
Es gab schon angenehmere Tage in dieser Saison beim Zweitligisten FC Schalke 04 – es regnete am Dienstag den ganzen Tag in Strömen, insgesamt sieben Spieler fehlten bei den beiden Trainingseinheiten – und der ganze Klub hat noch nicht so richtig verdaut, dass Torjäger Simon Terodde (zwölf Saisontreffer) einer dieser sieben Verletzten ist und sogar bis Jahresende fehlt.
Es gibt wichtige Fragen bei Königsblau vor den wegweisenden Spielen beim Spitzenreiter FC St. Pauli (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) sowie gegen den 1. FC Nürnberg (10. Dezember) und beim Hamburger SV (18. Dezember). Wir beantworten sie.
Wer ersetzt Simon Terodde?
In den verbleibenden drei Spielen bilden - wie schon beim 5:2 gegen den SV Sandhausen - Marius Bülter (sechs Saisontore) und Marvin Pieringer (ein Tor) das Sturmduo. Weitere Angreifer stehen nicht mehr im Kader.
Ist Marius Bülter fit?
Am Montag und Dienstag fehlte er beim Training - wegen Nachwirkungen einer Booster-Impfung. Nach dem Ruhetag am Mittwoch soll Bülter am Donnerstag aber wieder ins Training einsteigen.
Ist Marvin Pieringer gut genug?
Spieler und Trainer sagen ganz klar: ja. "Wir jammern nicht über die Ausfälle", sagte Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl am Dienstag. "Der Marvin hat das gegen Sandhausen super gemacht", ergänzte der Österreicher. Ähnlich hatte sich Trainer Dimitrios Grammozis nach dem Sandhausen-Spiel geäußert: „Marvin hat mit Marius ein gutes Spiel gemacht.“
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Pieringer, der am Anfang der Saison nicht auf sich aufmerksam machen konnte, zeigte zuletzt nach Einwechslungen gute Leistungen, traf sogar beim 2:4 gegen Darmstadt. Doch gegen St. Pauli wartet eine besonders schwierige Aufgabe auf die Leihgabe des SC Freiburg.
Kehrt Simon Terodde wirklich im Januar zurück?
Ja. Beim 33 Jahre alten Stürmer ist von einem Muskelfaserriss in der Wade auszugehen. Die üblichen vier Wochen Verletzungspause sind pünktlich zum Beginn der Winter-Vorbereitung vorbei.
Was passiert, wenn ein weiterer Stürmer fehlen sollte?
Sollten auch Bülter und/oder Pieringer ausfallen, schlägt die Stunde von Darko Churlinov. Der Nordmazedonier gilt bei Trainer Grammozis als Allzweckwaffe und Notfall-Sturmspitze. Problem: Churlinov plagt sich mit Schulterproblemen herum, verpasste zuletzt zwei Spiele, musste zudem das Training am Dienstag vorzeitig beenden.
Könnten Stürmer aus der Knappenschmiede aufrücken?
Zur Not ja. Am Dienstag gehörte Routinier Rufat Dadashov (30) zur Trainingsgruppe der Profis. Dadashov hat bereits sechs Saisontore in der Regionalliga für die U23 erzielt. Dadashov hat langjährige Erfahrung in der 3. Liga und Regionalliga, spielte für Traditionsvereine wie Preußen Münster, 1. FC Saarbrücken und BFC Dynamo Berlin. Nach einem sportlichen Ausflug in die USA (Phoenix Rising) kehrte er nach Deutschland zurück. Zweite Variante: Bleron Krasniqi (19, zwei Saisontore für die U23) gehörte im ersten Saisonspiel gegen den HSV (1:3) zum Kader, wurde sogar in der 73. Minute eingewechselt.
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Dass Stürmer aus der U19 aufrücken, ist auszuschließen, auch wenn sich viele S04-Fans aus fußballromantischen Gründen wünschen würden, Leroy-Bruder Sidi Sané würde S04 zurück in die Bundesliga schießen. Aktuell ist er aber noch nicht gut genug für die Profis.
Kommt in der Winterpause ein neuer Stürmer?
Ja. Offensichtlich ist, dass die Schalker nicht mit nur drei Stürmern in die Rückrunde und möglicherweise Aufstiegskampf gehen können. In der Sommer-Transferperiode hatte Schalke Matthew Hoppe am letzten Tag zu RCD Mallorca ziehen lassen, ohne einen Ersatz zu holen, nachdem sich die Last-Minute-Verpflichtung von Sergi Enrich zerschlagen hatte. Sportdirektor Rouven Schröder hat der Suche nach einem weiteren Angreifer nun Priorität für die Winter-Transferperiode im Januar eingeräumt. Einen solchen Personalengpass soll es nicht noch einmal geben.