Essen. Terodde fällt längere Zeit aus – ein schwerer Schlag für Schalke. Der BVB dagegen darf sich wegen Haaland Hoffnungen machen. Ein Kommentar.

Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 haben derzeit kaum noch etwas gemeinsam – abgesehen von der Tradition und der Bedeutung für die zahlreichen Fans. Die beiden großen Revier-Vereine halten sich in zu unterschiedlichen Sphären auf, sind nicht einmal mehr direkte Rivalen. Aber eine Parallele gibt es dann doch: Den Bundesliga-Topklub als auch den Bundesliga-Absteiger eint der Umstand, dass beide nicht auf ihren Mittelstürmer verzichten können. Der BVB ist abhängig von Erling Haaland, Schalke von Simon Terodde.

Der BVB hat die Zeit ohne Haaland immerhin national gut überstanden

Erling Haaland ist wieder da: Mit vollem Einsatz trifft er zum 3:1 für Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg.
Erling Haaland ist wieder da: Mit vollem Einsatz trifft er zum 3:1 für Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg. © dpa | Swen Pförtner

Die Dortmunder sind ohne ihren Top-Torjäger aus der Champions League geflogen, haben es aber während seiner wochenlangen Abwesenheit immerhin geschafft, in der Bundesliga dem FC Bayern hartnäckig auf den Fersen zu bleiben. So kommt es am frühen Samstagabend zu einem Spitzenspiel, vor dem der BVB dank des früher als erwartet zurückgekehrten Norwegers berechtigte Ansprüche auf die Übernahme der Tabellenführung anmelden kann.

Schalke wird in St. Pauli weniger Chancen bekommen – da fehlt Terodde besonders

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Der FC Schalke hingegen muss sich fragen, wie er am späten Samstagabend beim enorm starken Zweitliga-Tabellenführer FC St. Pauli ohne Simon Terodde bestehen will. Dass er bis zum Jahresende verletzt fehlen wird, trifft die Königsblauen schwer. Beim 5:2-Heimsieg gegen Sandhausen konnten sie den Ausfall des Zweitliga-Rekordtorschützen noch kompensieren, aber gegen die nun kommenden deutlich stärkeren Gegner werden sie weniger Chancen herausspielen können und deshalb auf Effektivität angewiesen sein. Und die garantiert nur Simon Terodde.

Es geht für Schalke um eine existenzielle Frage: Bleiben Aufstiegschancen ohne Terodde?

Für den Zweitliga-Torrekord geehrt, aber zum Zuschauen gezwungen: Schalkes Torjäger Simon Terodde, hier mit seinem Sohn Len.
Für den Zweitliga-Torrekord geehrt, aber zum Zuschauen gezwungen: Schalkes Torjäger Simon Terodde, hier mit seinem Sohn Len. © dpa | David Inderlied

Jetzt tut es im Nachhinein noch einmal weh, dass Matthew Hoppe am letzten Tag der Transferperiode im August aus finanziellen Gründen dringend verkauft werden musste. Es wird von existenzieller Bedeutung sein, ob es die Mannschaft hinbekommt, eine Jetzt-erst-recht-Stimmung zu entwickeln. Denn wenn sie den Dezember ohne Simon Terodde nicht übersteht, wird sich Schalke 04 im neuen Jahr kaum noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen können.