Gelsenkirchen. Von 2008 bis 2011 stand Albert Streit auf Schalke unter Vertrag. Nun blickt er auf Anfeindungen der Anhänger zurück.

Der ehemalige Bundesligaprofi Albert Streit hat in einem Interview über die Anfeindungen der Fans des FC Schalke 04 gegen ihn gesprochen. Nachdem der inzwischen 41-Jährige im Jahr 2009 einen Abschied aus Gelsenkirchen mit den Worten „Ich habe hier den besten Vertrag meines Lebens unterschrieben und bekomme noch drei Jahre gutes Geld…“ ausgeschlossen hatte, fiel er bei den Anhängern in Ungnade.

Die Folge: Streit wurde öffentlich angefeindet und sogar körperlich angegangen. „Bespucken war ja noch harmlos, ich wurde ganz schlimm beschimpft, jemand soll sogar in meine Richtung uriniert haben“, erinnert sich der Ex-Profi, der seine Karriere im Jahr 2014 bei Fortuna Köln beendet hat. „Da wurden so viele Grenzen überschritten. Das war keine schöne Erfahrung, aber eine, die man fürs Leben mitnimmt und die einen am Ende sogar weiterbringt.“

Albert Streit macht Schalke Vorwürfe

Obwohl die Reaktionen darauf heftig waren, bereut Streit die Aussagen nicht. „Ich stehe heute noch dazu“, sagte er der Sportbild. „Ich wollte mit knapp 30 einfach nicht den Verein wechseln und für weniger als die Hälfte meiner Bezüge irgendwo spielen, obwohl mir das Geld zusteht.“

Ex-Schalker Albert Streit.
Ex-Schalker Albert Streit. © firo

Auch aus diesen heftigen Anfeindungen habe Streit gelernt, sagt er. „Die Lehre daraus war für mich, skeptischer und vorsichtiger zu sein, wem man vertraut. Auf Schalke meinten es einige Personen leider nicht gut mit mir.“ Denn Unterstützung der Schalker Verantwortlichen hat er in der für ihn schweren Zeit vermisst. Streit weiter: „Es wurde suggeriert, dass ich selbst daran schuld sei. Ich hatte das Gefühl, man hat das Bild des Abzockers in der Öffentlichkeit forciert, weil man mich rausekeln, mir das Leben schwer machen wollte.“

Streit ist mit Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis befreundet

Auch schätzt Albert Streit den Wechsel zu Schalke 04 rückblickend als größten Fehler seiner Karriere ein. „Aber ich war davon überzeugt, also war es damals der richtige Schritt. Dass es so läuft, hätte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen natürlich nicht vorstellen können.“ Letztlich kam er nur zu 15 Einsätzen bei den Profis der Königsblauen (kein Tor).

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Dennoch drückt er den Schalkern aktuell die Daumen. Der Grund: Sein ehemaliger Teamkollege und Freund Dimitrios Grammozis, der die Schalker aktuell trainiert. „Unsere Familien laden sich zu Taufen, Hochzeiten, Familienfeiern ein, wir treffen uns regelmäßig“, beschreibt Streit. Grammozis traut er Großes zu: „Ich bin mir sicher, dass Dimi eines Tages eine Champions-League-Mannschaft betreut. Er ist für den Job geboren.“ (fs)