Gelsenkirchen. Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis hat vor dem Spiel gegen Darmstadt 98 die freie Auswahl. Fünf Profis müssen auf die Tribüne.

Danny Latza wirkte erstaunlich wach. Am Samstag war der Kapitän des FC Schalke 04 zum zweiten Mal Vater geworden, Julian heißt der Junge, seine Frau ist bereits wieder zu Hause. Die ersten Tage mit einem Baby sind immer stressig, Latza nimmt es gelassen: „Ich bin sehr glücklich, dass er gesund ist und es meiner Frau gut geht.“ Fitness ist für ihn besonders wichtig – am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) steht ein wichtiges Zweitliga-Spiel gegen Darmstadt 98 bevor.

Schalke-Gegner Darmstadt ist gut in Form

Zwar trifft der Dritte Schalke auf den Sechsten Darmstadt – doch die Formkurve spricht für die Gäste. Schalke stecken zwei bittere 0:1-Niederlagen in den Knochen, die Darmstädter sind die Mannschaft der Stunde. Viermal in Folge blieben sie unbesiegt (drei Siege, ein Unentschieden, 12:2 Tore), haben das treffsicherste Sturm-Duo der Liga. Luca Pfeiffer hat schon neunmal getroffen, Philipp Tietz achtmal.

Ein besonderes Spiel ist es für Trainer Dimitrios Grammozis, der von Februar 2019 bis Juni 2020 bei den „Lilien“ arbeitete, es war seine erste Profistation als Trainer. Er sieht deshalb aber nur einen geringen Vorteil: „Bei den Jungs, mit denen ich arbeiten durfte, weiß ich schon, wie die ticken. Aber Darmstadt besteht nicht nur aus diesen Jungs. Sie haben auf vielen Positionen neue Spieler. Sie haben eine tolle Runde gespielt, im Oktober die meisten Punkte geholt. Es wartet eine Herausforderung auf uns. Aber wir haben auch Sachen gesehen, wo sie verwundbar sind.“

Schalke-Trainer Grammozis vor Darmstadt: "Wird Härtefälle geben"

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Grammozis hat diesmal die Qual der Wahl. Außer den schon lange verletzten Salif Sané und Michael Langer fehlt nur Dries Wouters (im Training umgeknickt). Alle anderen Spieler sind im Mannschaftstraining und haben sich gesund gemeldet. Das führt dazu, dass Grammozis fünf Profis auf die Tribüne schicken muss. „Es wird am Sonntag sicherlich Härtefälle geben. Es ist aber schöner, als Trainer diese Situation zu haben als dass sich die Mannschaft von alleine aufstellt“, sagte Grammozis.

Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis.
Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis. © getty Images

Drei Positionen sind besonders hart umkämpft. Die Besetzung auf der rechten Abwehrseite ist noch offen. Zuletzt spielte dort dreimal Reinhold Ranftl, da Mehmet Can Aydin eine Oberschenkel-Blessur plagte. Nun ist Aydin zurück. „Reini hat nicht schlecht gespielt“, sagte Grammozis über Ranftl. „Er hat gute Sachen gemacht, die uns auch weitergebracht haben. Wir haben einen Konkurrenzkampf, auf vielen Positionen ist es eng. Da haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Alle Jungs haben uns gezeigt, dass sie in die Anfangself wollen.“

Schalke: Zalazars Formkurve zeigt nach oben

Definitiv eine Überraschung wird es auf der „Achter“-Position im Mittelfeld geben. Zwei Plätze stehen dort zur Verfügung, die waren aber zunächst an Dominick Drexler und Rodrigo Zalazar vergeben – nach Latzas Rückkehr an ihn und Zalazar, da sich Drexler verletzt hatte.

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Am Sonntag sind aber erstmals alle drei fit – alle haben Stärken. Latza ist wieder fit und wichtig als Kapitän. „Es war immer eine Lücke da, auf und außerhalb des Platzes“, sagte Grammozis. Drexler und Zalazar sind allerdings in der Offensive stärker als Latza. Zalazars Formkurve zeigte zuletzt nach oben, Drexler harmoniert gut mit Torjäger Simon Terodde. Es ist kein Zufall, dass Terodde Ladehemmung hat, seit Drexler fehlte.

Grammozis verriet noch keine Tendenz. „Das wäre ja zu einfach für den Trainer von Darmstadt 98. Man merkt, dass die Trainingsqualität besser geworden ist, weil die Jungs wissen, dass sie nicht nur einen Stamm-, sondern sogar um einen Kaderplatz kämpfen müssen.“ Die Qual der Wahl eben.