Gelsenkirchen. Vor dem Spiel gegen Darmstadt 98 ist Trainer Dimitrios Grammozis von Schalke 04 in die Kritik geraten. Am Freitag reagierte er darauf.
Dimitrios Grammozis wirkte gelöst. Er lachte viel, gab launige Antworten - ganz so, als hätte es die beiden 0:1-Pleiten des FC Schalke 04 in München und Heidenheim in der vergangenen Woche nicht gegeben. Der unter Druck geratene Trainer der Königsblauen will vor dem Heimspiel gegen Darmstadt 98 (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) positive Energie ausstrahlen, ohne abgehoben zu wirken. "Zwei Niederlagen in Folge sind nicht befriedigend für uns. Natürlich waren wir sehr enttäuscht, wir hatten uns wesentlich mehr versprochen. Aber wir haben die Spiele analysiert und müssen nach vorn schauen. Es bringt nichts, so lange rumzuheulen", sagte Grammozis.
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Die Kritik an seiner Person hat er aber sehr wohl registriert, wie er am Freitag zugab: "Ich nehme mir die Kritik vor allem der Fans zu Herzen. Für sie spielen wir letztendlich. Leider haben wir nicht die Nähe zu den Fans wie unter normalen Bedingungen, sonst würde man noch mehr in die Gefühlslage hineinhören können. Aber ich spreche schon mit einigen und höre auch Sachen. Wir wollen den Verein in jedem Spiel so gut wie möglich repräsentieren."
Schalke-Trainer Grammozis: "Kein schlechtes Spiel in Heidenheim"
Ein Kritikpunkt an Grammozis ist das schwache Offensivspiel. Selten sind gelungene Kombinationen zu sehen, in Heidenheim erarbeitete sich Schalke keine große Torchance. "In Heidenheim haben wir kein schlechtes Spiel gemacht, aber wir hatten im letzten Drittel keine Durchschlagskraft. Dann kann man nicht zum Torerfolg kommen. Das müssen wir verbessern", sagte Grammozis.
Seine Arbeit über die ganze Saison gesehen verteidigte der Trainer und bat die Fans um keine zu hohe Erwartungshaltung. "Aus den letzten acht Spielen haben wir sechs Siege geholt. Man darf nicht glauben, dass wir einfach durch die Liga marschieren. Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, aber das ist nicht so einfach für uns. Jeder Gegner sieht das Spiel gegen Schalke als Highlight, auch Darmstadt zum Beispiel, wenn man sich die Vorberichterstattung dort anschaut", sagt Grammozis.
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Sollte Schalke auch am Sonntag verlieren, droht eine unangenehme Länderspielpause. Druck, den Grammozis hinnimmt: "Wenn man das vergangene Jahr mitgemacht hat auf Schalke, ist man einiges gewöhnt", sagte er süffisant, ergänzte aber ernsthafter: "Ich will nicht so wirken, als ob mir alles am Hintern vorbeigeht."