Gelsenkirchen. Der 53-Jährige sieht beim S04-Knipser eine kleine Durststrecke - und bei Schalke aktuell eine Ergebnis-Delle.

Dirk Schuster, der Schalkes nächsten Zweitliga-Gegner Darmstadt zwischen 2012 und 2015 von der 3. Liga bis in die Bundesliga führte, sieht das Duell der beiden Traditionsvereine am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) als Weichenspiel.

Schuster: „Schalke muss.“

„Ich glaube schon, dass es ein richtungsweisendes Spiel sein kann“, sagte der 53-Jährige bei Sport1. Schuster sieht den Druck eher bei den Königsblauen: „Schalke muss. Wenn sie das Ziel Aufstieg realisieren wollen, müssen sie Darmstadt schlagen und müssen aus dieser Ergebnisdelle wieder rauskommen, um diese Euphorie weiter ein bisschen am lodern zu halten.“

Der ehemalige DDR-Nationalspieler stellt fest: „Die Ergebnisse brauchen die Fans, die brauchen die Fans auch, wenn sie zur Arbeit gehen, um sich mit anderen reiben zu können im Pott. Wenn die Ergebnisse wie gegen Dresden da sind, ist auch ganz schnell diese Einheit, diese Allianz wieder da.“

Zwei Dämpfer für Schalke

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Schuster sieht die jüngsten 0:1-Niederlagen gegen 1860 München im Pokal und in der Liga gegen Heidenheim als „kleinen Dämpfer“, traut S04-Trainer Dimitrios Grammozis aber zu, an den richtigen Schrauben zu drehen, um wieder in die Spur zu finden: „Ich glaube, dass Dimi das hinkriegt. Ich denke auch, dass Schalke bis zum Schluss oben dabei sein wird.“

Terodde ist etwas aus dem Rhythmus geraten

Die Tatsache, dass Schalkes Sommer-Neuzugang Simon Terodde (elf Saisontreffer) in den vergangenen vier Partien aus dem gewohnten Knipser-Rhythmus gekommen ist, war für Dirk Schuster so nicht zu erwarten.

„Für mich kommt es überraschend, dass er in den letzten Spielen relativ wenig oder gar nicht getroffen hat, weil er schon ein außergewöhnlicher Stürmer ist für die 2. Liga.“

Der Zweitliga-Experte bilanziert: „Überall, wo er zum Schluss war, hat er zweistellig getroffen und ist Torschützenkönig geworden. Jetzt hat er vielleicht mal eine kleine Durststrecke. Die Tore fehlten natürlich den Schalkern, weil sie sich auch auf den Torgaranten verlassen haben.“

„…dann ist Terodde brutal“

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Allerdings lag Schalkes Auswärts-Pleite nicht nur an Teroddes Torflaute. Schuster rückblickend: „Heidenheim hat es gut gemacht, sie haben die Außen schön zugemacht, dass man diesen Terodde auch nicht mit den Flanken füttern kann. Direkt neben dem 16er oder von der Grundlinie – dann ist Terodde brutal.“

Dass sein Ex-Verein Darmstadt 98 mit 20 Punkten auf einem guten sechsten Platz liegt, hat aus Schusters Sicht mehrere Gründe: „Die Darmstädter sind gewachsen. Man hat den Stamm kontinuierlich so ziemlich beieinander behalten und sich sehr gut verstärkt. Mit Tietz und Pfeiffer haben sie zwei absolute Volltreffer geholt.“ Das Duo hat zusammen 17 Tore erzielt. Schalke ist also gewarnt.