Essen. In der Bundesliga verschrecken manche Zuschauerzahlen. Es fehlen Klubs wie Schalke - das schadet der Liga. Ein Kommentar.
Nur mal angenommen, am Freitagabend würde Schalke 04 den 1. FC Köln empfangen. Es würde knistern im Ruhrgebiet. Flutlicht, Getöse. Fußball, wie ihn die meisten Fans lieben. Stattdessen reisen die Kölner nach Sinsheim, um dort vor vielleicht nicht mal 10.000 Zuschauern zu versuchen, den Aufschwung unter Trainer Steffen Baumgart im Spiel bei der TSG Hoffenheim zu erhalten.
Schalke ist an sich selbst gescheitert
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Nun kann man Hoffenheim schwerlich vorwerfen, dass Schalke an sich selbst gescheitert ist und derzeit in der Zweiten Liga ackert. Die TSG hat zwar durch den Mäzen Dietmar Hopp einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Klubs; genauso wie Wolfsburg durch VW oder Leverkusen durch Bayer. Doch Geld muss man erst mal richtig investieren. Und dass man dabei eine Menge vermasseln kann, beweist Hertha BSC mit Investor Lars Windhorst. Außerdem gibt es auch in Hoffenheim Fans, die für ihren Verein viele Emotionen einbringen.
Es sind aber nun mal deutlich weniger als bei den großen Klubs mit ihren großen Geschichten, die der Bundesliga fehlen. Schalke. Werder Bremen. Der Hamburger SV. Den Verantwortlichen der Deutschen Fußball-Liga bereitet dies durchaus Kopfschmerzen. In Deutschlands höchster Spielklasse ballten sich noch nie so viele Stars wie in anderen europäischen Topligen. Dafür beneiden viele die Fankultur, die sich in lauten und vollen Stadien ausdrückt, in denen die Karten anders als in England für jeden erschwinglich sind.
Schalke befindet sich auf dem Weg zurück in die Bundesliga
Wenn sich in dieser Spielzeit allerdings wie im August der VfL Wolfsburg und RB Leipzig zu einem auf dem Papier echten Spitzenspiel treffen, aber nur 12.058 Fans kommen, dann lässt sich das schwer vermarkten. Die Attraktivität der Liga nimmt Schaden.
Gibt es einen Ausweg? Immerhin befindet sich Schalke auf dem Kurs in Richtung Wiederaufstieg.