Gelsenkirchen. Was zunächst etwas irre klingt, ist verständlich. Schalkes U-19-Trainer Norbert Elgert hat sein Team nach dessen 5:0 kritisiert. Ein Kommentar.

Obwohl es nach so vielen Jahren überhaupt nicht mehr ungewohnt ist, kommt es dennoch überraschend herüber – vor allem aber so angenehm: ein verbaler Einlauf für eine Mannschaft, die soeben mit 5:0 gewonnen hat, und zwar verfasst von Norbert Elgert, dem Knappen-Meisterschmied.

Auch interessant

Es gibt ja auch Fußball-Trainer, die sogar nach einer 0:7-Pleite meinen, es habe überhaupt nicht am schwachen Auftritt ihrer Mannschaft, sondern ausschließlich an der Leistung der Schiedsrichterin oder des Schiedsrichters gelegen. Auf solch eine Idee käme Norbert Elgert nie. Viel eher gewinnt der Zuhörer bei dem 64-Jährigen hin und wieder den Eindruck, dass die Schalker U-19-Fußballer durchaus besser gewesen sind, als sie Norbert Elgert dann beschreibt.

Schalke ist Tabellenführer vor Borussia Dortmund

„Das war doch ein ganz nettes 5:0“, dachten auch so einige am Sonntagmittag im Parkstadion, nachdem sich die königsblauen A-Junioren mühelos gegen Bundesliga-Schlusslicht TSV Alemannia Aachen durchgesetzt hatten.

Auch interessant

Als Norbert Elgert dann aber seine Kritik anbrachte und erzählte, was ihm alles nicht gefallen hatte, war auch leicht nachzuvollziehen, dass der neue Tabellenführer keine gute Leistung abgeliefert, dass er aus seiner Überlegenheit zu wenig Kapital geschlagen hatte. „Die Selbstzufriedenheit ist der größte Feind, was den Faktor Erfolg betrifft“, sagte Norbert Elgert.

Auf Schalke etwas fürs zukünftige Leben mitnehmen

Dabei geht es dem Weltmeister-Macher gar nicht ausschließlich darum, die Fußball-Qualität seiner jungen Spieler zu verbessern. Genauso wichtig ist es ihm, dass diese gute, vielleicht sogar bessere Menschen werden, denen in der heutigen Zeit vor allem auch Werte noch etwas bedeuten. Sie sollen auf Schalke etwas für ihr zukünftiges Leben mitnehmen – wo immer das auch stattfinden wird.

Auch interessant

Demut ist Norbert Elgert wichtig. „Du musst früh verstehen, dass du kein Held bist, nur weil du als Teenager Autogramme schreiben darfst und mehr Geld verdienst als andere“, hat er mal gesagt, Er ist nicht nur Fußball-Lehrer, er ist Lebens-Lehrer. Und er darf jederzeit fordern, dass seine Schalker A-Junioren Alemannia Aachen auch mal zweistellig schlagen und nicht in Selbstzufriedenheit verfallen.