Gelsenkirchen. Am Samstagabend tritt Schalke 04 bei Hansa Rostock an. Die Königsblauen erwartet eine heiße Atmosphäre. Was Trainer Grammozis empfiehlt.
Wenn beim FC Schalke 04 die Pressekonferenz vor einem Auswärtsspiel beginnt, stellt Mediendirektor Marc Siekmann den Protagonisten eine kurze Einstiegsfrage. Trainer Dimitrios Grammozis zählt dann meist die verletzten Profis auf - der Spieler beantwortet eine sportliche Frage. An diesem Donnerstag, zwei Tage vor dem Spiel bei Hansa Rostock (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) war das anders. Innenverteidiger Marcin Kaminski sollte direkt etwas zur Atmosphäre im Ostseestadion sagen. Der Respekt ist eben sehr groß.
Schalke-Profi Kaminski kennt Atmosphäre in Rostock
Kaminski spielte als Profi des VfB Stuttgart im DFB-Pokal in Rostock und erlebte die Stimmung: "Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass die Zuschauer heiß sind, dass sehr viel Druck von außen kommt." 14.500 Zuschauer sind zugelassen, die Rostocker Polizei rechnet damit, dass bis zu 1100 Fans der Königsblauen mitreisen. Die Partie wurde von der Polizei als "Risikospiel" eingestuft, bis zu 1500 Polizisten sollen auch außerhalb des Stadions Ausschreitungen verhindern.
Trainer Grammozis hat als Spieler auch schon die hitzige Atmosphäre in Rostock miterlebt. Bei seinem ersten Einsatz in Rostock erzielte er für den Hamburger SV am 5. September 1999 ein Tor und legte einen Treffer vor, das Spiel endete 3:3. "Die Rostocker Fans stehen - wie unsere auch - zu 1000 Prozent hinter ihrer Mannschaft. Das Stadion ist klein und eng. Wenn man solche Fans im Rücken hat, bringt die Mannschaft diese Energie auch auf den Platz", sagt Grammozis.
Das äußert sich zum Beispiel in der Tatsache, dass die Rostocker gemeinsam mit Darmstadt 98 die Gelbe-Karten-Tabelle anführen - mit 18-mal Gelb in den ersten sieben Spielen. "Sie wählen eine sehr zweikampfbetonte Gangart. Gerade in der Defensive, versuchen sie, viele Zweikämpfe zu führen, um dann über ein gutes Umschaltspiel anzugreifen. Sie haben einige Jungs, die im Konter gefährlich sind - vor allem Mamba, der eine außergewöhnliche Schnelligkeit hat", sagt Grammozis. Auch bei Standardsituationen sei Rostock sehr gefährlich.
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Schalke-Trainer Grammozis: "Müssen Atmosphäre aufsaugen"
Gerade darauf achtet Grammozis besonders. Bei der 1:2-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC klingelte es gleich nach einer Minute im Schalker Kasten - im Anschluss an eine Ecke. "Wir müssen in Rostock direkt im Spiel sein", sagt er. Auch die späte Anstoßzeit um 20.30 Uhr sei ein wichtiger Faktor: "Durch ein Abendspiel wird es sogar noch intensiver sein als wenn man um 13.30 Uhr spielt."
Dass seine Spieler in dieser Atmosphäre bestehen können, daran haben Kaminski und Grammozis keinen Zweifel. "Wir sind stark genug, das zu schaffen", sagt Kaminski. Und Grammozis empfiehlt den Profis, das Spiel zu genießen. "Wir müssen die Atmosphäre aufsaugen. Als Fußballer gibt es doch nichts Schöneres auswärts, wenn es zur Sache geht, wenn das Spiel intensiv sein wird", sagt der Trainer.
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Fährmann - Aydin, Thiaw, Kaminski, Ouwejan - Itakura, Flick - Churlinov, Zalazar - Terodde, Bülter.