Gelsenkirchen. Zweitligist Schalke 04 peilt den dritten Sieg in Serie an - dieses Erlebnis gab es zuletzt vor zwei Jahren. Gegner ist der Karlsruher SC.
Als Zweitligist FC Schalke 04 zuletzt drei Spiele in Folge gewann, hieß der Trainer noch David Wagner, der Sportchef Jochen Schneider, der Kapitän Alexander Nübel, und die Liga war noch die erste. Im September 2019 war das, als S04 den SC Paderborn (5:1), Mainz 05 (2:1) und RB Leipzig (3:1) bezwang. Fast genau zwei Jahre später könnte es wieder klappen – mit einem Heimsieg gegen den Karlsruher SC (Freitag, 18.30 Uhr/Sky).
Dass sich die Königsblauen in der Zweiten Liga inzwischen besser zurechtfinden und zuletzt Fortuna Düsseldorf (3:1) sowie Paderborn (1:0) besiegten, hat mehrere Gründe. Ein entscheidender: Sie wissen jetzt, dass es in den Spielen nicht darauf ankommt, möglichst hübsch zu spielen. „Die Zweite Liga“, sagt Vizekapitän Victor Palsson, „ist eine richtig enge Liga, eine sehr physische. Vor dem Paderborn-Spiel haben wir gesagt: Wer die bessere Zweikampfquote hat, gewinnt das Spiel.“ Und so war es auch.
Schalke: Palsson Wunschkandidat von Grammozis
Der 30-Jährige hat einen entscheidenden Anteil daran, dass Schalke inzwischen die Aufstiegsplätze sehen kann. Für etwa 700.000 Euro hatten die Gelsenkirchener den kampfstarken defensiven Mittelfeldspieler von Darmstadt 98 geholt. Aus drei Gründen: Er bringt sportliche Qualität mit, kennt die Liga und ist ein Führungsspieler. Und genau diese Erwartungen erfüllt der isländische Nationalspieler, der gut mit Trainer Dimitrios Grammozis zurechtkommt.
„Wir haben zusammen in Darmstadt gut gearbeitet. Das hatte einen wichtigen Anteil an meiner Entscheidung, zu Schalke zu wechseln“, sagt Palsson. Umgekehrt legte sich Grammozis bei Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder mächtig ins Zeug, um für Palsson zu werben. In der Kabine pflegt der Mann, der auch grätschen kann, einen moderaten Ton: "Wir haben viele ältere Spieler, wir entscheiden alles zusammen." Und doch: Wenn sich die elf Spieler vor dem Anpfiff in einem Kreis gemeinsam motivieren, gibt es einen Monolog, keinen Dialog. Dann redet Palsson - einer, der Schalke besser macht.
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Auch wegen Palsson sieht Grammozis aktuell Fortschritte: „Wir haben in Paderborn jeden Zweikampf angenommen, das ist wichtig in der 2. Bundesliga. Wir haben die nötige Geduld aufgebracht und gesagt: Vielleicht fällt das entscheidende Tor erst in der zweiten Halbzeit. Aber bis dahin versuchen wir, unsere Struktur aufrecht zu erhalten.“
Schalke gegen KSC - Terodde gegen Hofmann
Ein Geduldsspiel könnte es auch am Abend gegen den KSC geben – eine der Partien, die nach mehr klingen als nach Zweitliga-Mittelmaß. Es gab sie schon 42-mal in der Bundesliga. Es wird ein Duell der Torjäger – in den ersten sechs Spielen hat Simon Terodde (S04) sieben Mal getroffen, Philipp Hofmann (KSC) steht bei vier Toren. Angst vor Hofmann? Hat Palsson nicht: „Wir wissen genau, wie wir spielen müssen.“