Kiel. In Schalkes neuer Mannschaft ist wieder Leben: Der Einsatz stimmt – und der Trainingsfleiß wird belohnt mit Toren durch einstudierte Standards.
Man konnte es den Schalker Spielern ansehen, wie sehr sie malocht hatten: Die neuen himmelblauen Trikots waren zum Schluss schmutzig. Es lag ganz sicher nicht am fehlenden Einsatz, dass Schalke beim Spiel in Kiel (3:0) so manche brenzlige Situation zu überstehen hatte, bis der erste Saisonsieg unter Dach und Fach war. „Wie die Jungs sich in die Bälle geschmissen und gegen den Ball gearbeitet haben, war unglaublich“, staunte Torwart Michael Langer: „Wir haben super Charaktere hinzugewonnen, die den Fußball mit Herzen leben.“
Arbeit im Training, Einsatz im Spiel
Schalkes neue Mannschaft kämpft wieder: Das kann man nach zwei Spieltagen in der Zweiten Liga auf jeden Fall schon so stehen lassen. Dass noch nicht alles zusammen passt, ist normal zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison – darauf wies auch Marius Bülter bei seiner Analyse hin: „Man sieht, dass wir eine ganz neu zusammengewürfelte Mannschaft sind, das braucht eben seine Zeit.“ Doch im Moment gleicht Schalke mit Arbeit aus, was spielerisch noch fehlt. Arbeit im Training, und Einsatz im Spiel.
Bezahlt macht sich, dass Schalke wieder verstärkt auf Standardsituationen setzt. Bülter verriet nach den beiden Treffern von Simon Terodde zur frühen 2:0-Führung: „So wie die Tore gefallen sind, genauso haben wir es einstudiert.“ Auch im Training bringt der Niederländer Thomas Ouwejan die Bälle so scharf und platziert in den Strafraum, dass sie für den Gegner schwer zu verteidigen sind.
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Trainer Dimitrios Grammozis berichtete, dass auch diese Qualität von Ouwejan bei dessen Verpflichtung eine Rolle gespielt habe. Im Training wurde das geübt, und jetzt trägt die Arbeit Früchte: „Ich habe es in der Vorbereitung schon gesehen, dass er einen sehr, sehr guten linken Fuß hat“, sagt Terodde über Ouwejan, den Schalke von AZ Alkmaar ausgeliehen hat – mit Kaufoption. „Zwei Tore aus Standardsituationen: Das ist auch eine Qualität“, betonte Marius Bülter.
Gerade weil am Anfang noch nicht ein Rädchen ins andere greifen kann, sei es „umso wichtiger, dass du die Punkte trotzdem holst“, analysierte der von Union Berlin geholte Bülter – und dafür kämpfte Schalke auf dem Platz bis zum Umfallen. Malick Thiaw zum Beispiel gelang bestimmt nicht alles, aber er warf sich auch mit einem Pferdekuss am Oberschenkel noch in die Bälle. Schalke wollte diesen Sieg, und holte ihn sich mit Arbeit und Einsatz. „Ich freue mich fürs Team, dass wir ohne Gegentor geblieben sind“, sagte Torwart Langer.
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Schalke läuft sechs Kilometer mehr
Es ist wieder Leben in der Schalker Truppe, das ist ein gutes Zeichen. Einer bügelt den Fehler des anderen aus. War Schalkes Mannschaft in der vergangenen Saison meistens schon läuferisch unterlegen, so rannten die Spieler in Kiel sechs Kilometer mehr als der Gegner (116,76 zu 110,13). „Wir sind als Mannschaft aufgetreten, genau wie auch gegen Hamburg“, stellte Terodde fest und meinte, man müsse sich doch nur einmal ansehen, wie diese Truppe ihre Tore feiern würde: „Das macht richtig Bock gerade.“