Gelsenkirchen. Bleron Krasniqi aus Schalkes U23 spielte gegen den HSV, weil Yaroslav Mikhailov nach Russland musste. Zwei Profis blieben unberücksichtigt.

Mit ihm hatte zum Saisonstart nun wirklich keiner gerechnet: Bleron Krasniqi aus der Schalker U23 kam gegen den HSV (1:3) als Einwechselspieler zu seinem Zweitliga-Debüt. Dabei hatte der 19-Jährige die Vorbereitung gar nicht bei den Profis absolviert – doch auf einmal war er dabei.

Blitz-Reise von Schalkes Mikhailov nach Russland

Grund war der kurzfristige Ausfall von Yaroslav Mikhailov (18), der wegen behördlicher Angelegenheiten noch einmal in seine russische Heimat fliegen musste und deswegen nicht zur Verfügung stand – dadurch wurde ein Platz im Kader frei. Trainer Dimitrios Grammozis hätte den auch an Can Bozdogan (20) oder Nassim Boujellab (22) vergeben können, die beide nicht dabei waren – verletzt waren sie nicht. Doch Grammozis entschied sich für U23-Spieler Krasniqi. Boujellab wurde am Sonntag an den FC Ingolstadt ausgeliehen, Bozdogan hängt nach seinem vielversprechenden Start auf Schalke aktuell durch.

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Grammozis: „Offensiv war nicht viel mehr auf der Bank“

Dass Krasniqi auch eingewechselt wurde, zeigt, wie dünn Schalkes Kader besetzt ist. Einzige Alternative wäre Stürmer Marvin Pieringer gewesen, doch der ist ein anderer Spielertyp. Grammozis‘ Zustandsbeschreibung ließ tief blicken: „Der Gegner hat von der Bank gut nachgelegt mit Jungs, die Wucht und Qualität haben. Wir haben gesagt, wir wollen Krasniqi noch mal bringen, damit wir Entlastung mit Geschwindigkeit bekommen. Offensiv war nicht viel mehr auf der Bank.“

Weil Schalke in der Offensive noch nachlegen will, dürfte es vorerst ein einmaliges Intermezzo für Krasniqi gewesen sein. Des Trainers Urteil zum unerwarteten Debütanten: „Man kann nicht erwarten, dass der Junge von null auf 100 reingeht, für ihn war es auch eine neue Erfahrung. Trotzdem war es wichtig, dass er sieht, wie es abgeht in der Zweiten Liga.“ (MH)