Essen. Schalke startet nächsten Freitag mit dem Top-Spiel gegen den HSV in die Zweite Liga. Sky-Experte Slomka geht von einem zähen Beginn aus.
Der frühere Schalke-Trainer Mirko Slomka glaubt nicht, dass der Bundesliga-Absteiger aus dem Revier "durchgereicht" wird. "Nein, auf keinen Fall", sagte der 53-Jährige in einer Presserunde des Pay-TV-Senders Sky. "Ich glaube, dass Schalke mit Werder Bremen Favorit auf den Aufstieg ist."
Slomka hatte mit Schalke 04 in der Saison 2006/07 knapp die Meisterschaft verpasst. In der darauffolgenden Saison spielten die Königsblauen mit Torwart Manuel Neuer in der Champions League und scheiterten erst im Viertelfinale am FC Barcelona. Kurz danach wurde der Hildesheimer vorzeitig entlassen.
Mirko Slomka: "Das ist der Wahnsinn"
Einfach wird es für Schalke nach dem Abstieg allerdings nicht, sagt Slomka. Der Ex-Hannover-Trainer rechnet mit einem zähen Beginn für S04. "Die größte Problematik ist der riesige Umbruch im Kader. Schalke verliert 20 Spieler. Das ist der Wahnsinn", sagt Slomka. Er selbst habe zu Hannover-Zeiten 18 neue Spieler integrieren müssen. Auch Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis sei für ihn "gefühlt neu" und müsse sich behaupten. "Er macht bislang sehr gute Arbeit. Das ist ein Pfund, das Schalke hat", lobt Slomka den 43-Jährigen.
Schalke eröffnet die Zweitliga-Saison gegen den Hamburger SV am nächsten Freitag. Zuschauer sind bis zu einer gewissen Grenze wieder zugelassen. Der Revierklub hofft, dass fast 20.000 Zuschauer ins Gelsenkirchener Stadion können. Die Fans, sagt Slomka, könnten zum Faktor für Schalke werden. "Die Schalker würden alle ins Stadion gehen, wenn sie dürften, auch wenn es in der letzten Saison kräftig schief gelaufen ist." Die Unterstützung könnte in engen Spielen der entscheidende Faktor werden.
Torsten Mattuschka: Diesmal wirklich die beste Liga aller Zeiten
Und davon erwarten die Sky-Experten Slomka und Torsten Mattuschka jede Menge. "Man sagt oft, das sei die beste zweite Liga aller Zeiten", sagt Mattuschka, Ex-Profi von Union Berlin. "Diesmal ist es wirklich so." Er würde alles dafür geben, gegen diese Mannschaften zu spielen. Neben den Bundesliga-Absteigern Schalke und HSV spielen zahlreiche Traditionsklubs in der Zweiten Liga, darunter Dynamo Dresden, 1. FC Nürnberg, St. Pauli und Fortuna Düsseldorf.
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Besonders die Absteiger werden sich an die Gangart der Zweiten Liga erst gewöhnen müssen, glaubt Slomka. "Wir wissen alle um die Robustheit der Zweiten Liga." Die Mannschaften würden tiefer als in der Bundesliga stehen, mehr auf Kampf und Leidenschaft setzen. "Der Wille ist größer, die Spiele drehen zu wollen." Vereine wie Schalke und der HSV, die permanent unter Erfolgsdruck stehen, müssten "knüppelhart" weiterarbeiten. Seine These für die kommende Saison lautet deshalb: "Teamgeist schlägt Tradition. Erinnerungen reichen einfach nicht aus, um Punkte zu holen."
HSV scheiterte erneut am Ziel Aufstieg
Der Hamburger SV weiß das nur zu gut. Der frühere Bundesligist scheiterte in der vergangenen Saison erneut am Aufstiegsziel. Stattdessen machten der VfL Bochum und Greuther Fürth den direkten Aufstieg perfekt. Holstein Kiel scheiterte in der Relegation. Die dürfte auch in dieser Saison das höchste der Gefühle sein, tippt Slomka. Er sieht Schalke und Werder Bremen vorn.