Mittersill/Kufstein. Salif Sané musste nach harten Trainingseinheiten das Schalke-Trainingslager verlassen. Wir haben Trainer Dimitrios Grammozis darauf angesprochen.
Im Trainingslager des FC Schalke 04 läuft es bisher gut – die neu zusammengestellte Mannschaft versteht sich gut, die Einheiten sind intensiv, und die Leistung beim 0:0 im Test gegen den russischen Meister Zenit St. Petersburg war über weite Strecken okay. Und doch gab es in den bisher fünf Tagen in Österreich schon eine schlechte Nachricht: Salif Sané, als Abwehrchef eingeplant, musste wegen einer erneuten Knieverletzung abreisen.
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder sprach davon, dass Sanés Knie die hohe Trainingsintensität nicht ausgehalten habe – in der Tat: Der 1,98 Meter große Abwehrriese hatte die Schmerzen am Ende eines Tages mit insgesamt viereinhalb Stunden Training gemeldet. Da bleibt die Frage: Warum schonte Trainer Dimitrios Grammozis den Innenverteidiger nicht – obwohl er anderen Profis sehr wohl durch eine „Belastungssteuerung“ Pausen gibt.
Schalke: Malick Thiaw soll Salif Sané im Abwehrzentrum ersetzen
Diese Redaktion hat Grammozis diese Frage gestellt. Und der Trainer antwortete ausführlich: „In Verbindung mit der medizinischen Abteilung haben wir gesagt: Nehmen wir ihn raus, dann leidet seine Ausdauer. Dann wird er nie eine Top-Form erreichen. Oder versuchen wir, ihn auf ein Niveau zu bringen, in dem er erst- und zweitligatauglich ist. Das ist ein ganz schmaler Grat, das wussten wir. Wir haben uns immer das Feedback von Salif eingeholt. Wir haben nie gesagt: Du hast Schmerzen, geh trotzdem auf den Platz. Letztendlich sind wir schlauer und hätten sagen können: Hätten wir ihn lieber rausgelassen.“ Die traurige Botschaft von Grammozis: „Das Knie hat im Moment nicht die Stabilität, um Höchstbelastungen standzuhalten.“
Sané befindet sich bereits zurück in Deutschland, wird von zwei Ärzten ausführlich untersucht. Grammozis hofft auf eine Diagnose in kurzer Zeit: „Ich hoffe, dass es so schnell wie möglich passiert, damit wir wissen, wie der nächste Schritt ist.“ Mit einer guten Nachricht rechnet der Trainer nicht. Er sucht schon nach Alternativen: Im Spiel gegen St. Petersburg übernahm Malick Thiaw die Position im Abwehrzentrum. „Er war gewillt, Verantwortung zu übernehmen. Wichtig ist, dass sich der Junge etwas zutraut“, sagte Grammozis. Dennoch würde Schalke immer die Augen nach Zugängen offen halten.
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Kein Thema für einen Platz in der Verteidigung ist Top-Verdiener Matija Nastasic, obwohl er offiziell noch auf Schalke unter Vertrag steht. „Wir haben Spieler, die budgettechnisch nicht in die nächste Saison passen. Deshalb wird es bei einigen nicht reichen zu einem Einsatz“, sagte Grammozis. Außer Nastasic meinte Grammozis damit Amine Harit. Der war auch mit nach Kufstein gereist, trug auch Schalke-Klamotten. Aber er absolvierte lediglich Athletiktraining.