Gelsenkirchen. Ein missglückter Ausflug nach England. Trikots, die Schalke nicht verkaufen konnte. Und eine Rückkehr auf tieferer Basis. Adidas ist wieder da.
Für viele Fans ist die Nachricht, dass Adidas als Ausrüster zu Schalke 04 zurückkehrt, so schön wie die Verpflichtung eines neuen Spielers. Das steckt dahinter.
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Als Schalke sich vor vier, fünf Jahren damit beschäftigte, die lange gelebte Partnerschaft mit Adidas zu beenden, war viel von Wertschätzung die Rede. Schalke, damals ein Champions-League-Klub und nach eigenem Empfinden mindestens die Nummer drei in Deutschland, wenn nicht gar die Nummer zwei, fühlte sich von dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach nicht genug wertgeschätzt. Adidas schien in Deutschland nur noch Bayern München wichtig zu sein und expandierte weltweit – selbst im hiesigen Einzelhandel waren die Schalke-Trikots manchmal versteckt hinter denen von Real Madrid. Andere Ausrüster wollten das besser lösen, und bei der englischen Traditionsmarke Umbro griff Schalke zu: Es wurde ein Vertrag über fünf Jahre (2018 bis 2023) geschlossen, der den Königsblauen über die gesamte Laufzeit 30 Millionen Euro einbringen sollte.
Schalke war zur Abnahme verpflichtet
Nun im Februar 2021 verkündete Marketing-Vorstand Alexander Jobst, dass der Vertrag mit den Engländern bereits zum 30. Juni 2022 beendet wird: Weil es zwischen beiden Seiten nicht gepasst hat. Schalke ist nicht mehr der Champions-League-Klub, den Umbro erwartet hatte. Und auch Schalke hatte sich das Engagement von Umbro, das gesamte Geschäft anders vorgestellt.
Schalke war zum Beispiel auf Wunsch von Umbro dazu verpflichtet, Vertragsjahr für Vertragsjahr riesige Mengen von Trikots abzunehmen und an seine Fans zu verkaufen. Doch diese Rechnung ging nicht auf in Zeiten der Corona-Pandemie und einer sportlichen Tieflage, die ja eigentlich schon seit Anfang 2019 existiert. Verkaufen konnte Schalke diese vielen Trikots nicht, abnehmen musste man sie trotzdem.
Adidas-Vertrag beginnt 2022
Mit Adidas ist das jetzt anders geregelt: Schalke hat laut Insidern nur „eine sehr geringe Abnahmeverpflichtung“. Die Rede ist von 70.000 Trikots pro Saison: So viele gehen selbst in schlechtesten Zeiten über den Ladentisch.
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Adidas, schon 1963 bei der Bundesliga-Gründung an Bord, und Schalke haben auf anderer, sehr viel tieferer Basis wieder zusammengefunden. Bei der Rückkehr von Adidas gibt es eine Kooperation mit dem Online-Shop 11teamsports, der auch Schalkes Vertragspartner ist. Der Vertrag läuft über fünf Jahre und gilt für die 1. Liga wie auch für die 2. Liga. Über die Dotierung gibt es unterschiedliche Angaben: Nach WAZ-Informationen sollen es in der 2. Liga rund 2,2 Millionen Euro sein und in der Bundesliga zwischen 2,7 und 3,0 Millionen Euro. Bild berichtet hingegen von 1,5 Millionen Euro in der 2. Liga. Der Vertrag beginnt im Sommer 2022, in der kommenden Saison gibt’s die Trikots noch von Umbro.
„Geschichte kann man zwar nicht wiederholen“, sagte Schalkes scheidender Marketing-Vorstand Alexander Jobst. Aber „ein neues Kapitel für eine erfolgreiche Zukunft des FC Schalke 04“ könne beginnen: „Welcome back, adidas!“